Michael Blum musste kurz schmunzeln, als er nach dem Spiel des KFC Uerdingen beim FC Büderich seine persönliche Saison Revue passieren lassen sollte. "Es war turbulent, mit vielen Höhen und Tiefen. Es war sehr wild, mit viel Durcheinander", sagte der 35-Jährige, der im Sommer 2023 vom BFC Dynamo gekommen war.
Blum hat in seiner Karriere schon einiges gesehen. MSV Duisburg, Hansa Rostock, VfL Osnabrück, das sind nur einige Stationen aus seiner Vita. Blum kann Erfahrung bis in die 2. Liga vorweisen (34 Spiele), in den Regionalligen des Landes hat er weit über hundert Spiele absolviert.
Blum wäre von seinem Profil her ein solcher Spieler, den der KFC Uerdingen aus Sicht von Spielertrainer Levan Kenia unbedingt halten soll, wenn er in der Regionalliga konkurrenzfähig sein will. Aber möchte der 35-Jährige, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, das überhaupt?
"Stand jetzt gab es noch keine Gespräche. Ich denke, das wird in der Woche Fahrt aufnehmen", sagte Blum am Sonntag, 2. Juni. "Ich bin froh, dass ich erst einmal Ruhe habe und in die freie Zeit gehe. Ich kann etwas Abstand vom Fußball gewinnen. Dann höre ich mir alles an und bin für alles offen."
Der Innenverteidiger hielt sich nach dem letzten Saisonspiel bedeckt, was seine Zukunft angeht. Auf die Vergangenheit sei er stolz, sagte er mit Blick auf den Aufstieg. Denn die Mannschaft hat es geschafft, dieses Ziel trotz des Chaos' um sie herum zu erreichen.
Da wären etwa die ausbleibenden Gehaltszahlungen. "Gerade, wenn man auf das Geld angewiesen ist und eine Familie zu Hause hat, ist das nicht einfach. Sowas wirkt sich auf den Kopf aus und Fußball hat immer viel mit dem Kopf zu tun. Am Ende ist alles gutgegangen. Wir haben alles bekommen, was uns zusteht." Einzig die Aufstiegsprämien fehlen noch. Die kämen dann hoffentlich mit den Juni-Gehältern, sagte Blum.
In der Regionalliga müsse es definitiv anders laufen. "Was wir dieses Jahr gezeigt haben, wird da nicht reichen. Es muss Ruhe einkehren. Der Fokus muss auf dem Fußball liegen. Was schiefgelaufen ist, muss aufgearbeitet werden. Die Mannschaft war in viel zu viele Angelegenheiten involviert, die sie nichts angehen sollten", sagte der Routinier.
Und welche Angelegenheiten wären das? "Darüber spreche ich lieber nicht. Viele Sachen waren nicht einfach, gerade in der Phase, in der schon die nächste Woche ungewiss war. Ich bin froh, dass wir die Saison zu Ende gespielt haben und hoffe, dass das in der Regionalliga besser werden wird."