Sportlich hat sich der KFC Uerdingen im Laufe der Saison gefangen. Die finanzielle Situation des Traditionsvereins sieht allerdings übel aus. Laut Vorstandsmitglied Bernd Limberg benötigen die Krefelder zeitnah eine halbe Million Euro, um die Spielzeit in der Oberliga Niederrhein zu Ende zu bringen.
Das offenbarte der Finanzexperte in einem Interview mit dem Vereinsradio "Blau-Rot". "Die 500.000 Euro brauchen wir jetzt und nicht am 30. Mai. Wir müssen Substanz bekommen, die uns ermöglicht, den Spielbetrieb fortzuführen", betonte Limberg.
Den fehlenden Betrag führt er auf die ausgebliebenen Zahlungen des ehemaligen Hauptsponsors "dasbob" zurück. Zur Erinnerung: Mit dem Unternehmen hatte der KFC unter seinem Ex-Vorsitzenden Damien Raths im Frühjahr einen Sieben-Jahres-Vertrag geschlossen. Seinen Zahlungsverpflichtungen kam der Sponsor laut Vereinsangaben nie nach. Aus diesem Grund kündigten die Uerdinger den Vertrag vor einigen Wochen.
Und nun steht der KFC ohne die erhofften Einnahmen da, die Limberg zufolge ausreichen würden, "um uns über die Saison zu bringen und unsere Alt-Verbindlichkeiten anzugehen".
Selbst ein erneutes Insolvenzverfahren sei möglich. "Die Insolvenz ist immer ein Damoklesschwert, über das sich Vorstände Gedanken machen müssen, wenn die Zahlungsunfähigkeit droht." Sportlich hätte dieser Schritt gravierende Folgen: Er würde den Zwangsabstieg in die Landesliga für den ambitionierten Oberligisten bedeuten.
Doch Limberg, der Ende Juni 2023 in den Vorstand berufen wurde und bereits als Finanzexperte in New York arbeitete, zeigte sich kämpferisch. Schon nach drei Tagen Amtszeit habe er die Möglichkeit gehabt, eine Ausstiegsklausel zu ziehen. "Aber ich bin noch da und möchte gerne dabei bleiben. Der Tanker befindet sich gerade auf rauer See. Er muss gewendet werden und kriegt dabei Schlagseite."
Was dem gebürtigen Krefelder Hoffnung macht: die Rettungs-Maßnahmen, die der Verein in der vergangenen Zeit initiiert hat, um die "dasbob"-Lücke zu stopfen. "Wir werden noch weitere Aktionen angehen", berichtet Limberg. "Mein Dank geht besonders verschiedene Fangruppen. Die Fangemeinde steht zusammen und unterstützt uns."