Mit zahlreichen namhaften Sommer-Neuzugängen ging der KFC Uerdingen als großer Favorit in die Oberliga Niederrhein. Zu Beginn brauchte die neu zusammengestellte Mannschaft allerdings eine ganze Weile, um sich zu finden.
Mittlerweile läuft es jedoch bei den Krefeldern, die sich auch dank einer zwischenzeitlichen Siegesserie von sieben Spielen auf Rang vier vorgeschoben haben - wenngleich der Abstand zu Spitzenreiter Baumberg schon neun Zähler beträgt. Im RevierSport-Interview blickt Marcus John, Trainer und sportlicher Leiter beim KFC, auf die Entwicklungen des vergangenen halben Jahres zurück und erklärt, worauf es im neuen Jahr ankommt.
Marcus John über...
... die Hinrunde: Wir hatten 16 neue Spieler und haben uns anfänglich sehr, sehr schwergetan. Die Integration hat etwas länger gedauert, als ich selber auch eingeplant hatte. In den ersten drei, vier, fünf Spielen, die wir hatten, waren noch nicht alle dabei, weil wir natürlich auch Spieler spät nachverpflichten mussten wegen Verletzungen. Wenn man die ersten Partien mit den letzten vergleicht, sieht man, mit wie vielen personellen Veränderungen wir die Siege geholt haben. Das liegt nicht immer an den Leuten, aber an der Zusammenstellung. Da haben wir einen großen Schritt gemacht.
... den schönsten Moment der bisherigen Saison: Das war sicherlich das 1:0 nach Verlängerung im Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg. So kann es laufen, wenn sich alle an taktische Maßnahmen halten. Das war dann vielleicht die Wende, wodurch wir uns stabilisiert und eine gute Serie hingelegt haben. Es kam zwar noch die Niederlage gegen Sonsbeck, anschließend haben wir aber sieben Siege in Folge geholt. Es waren auch noch andere gute Spiele dabei, zum Beispiel haben wir die Partien gegen Straelen und Meerbusch jeweils noch zum 4:3 gedreht, das muss man auch erstmal so hinkriegen. Auch das 1:0 gegen Ratingen war eine sehr, sehr gute Leistung von uns. Das sind dann die Spiele, wo man die wahre Leistungsstarke der Mannschaft sieht, aber auch nur dann, wenn alle 100 Prozent geben.
... die schlimmsten Momente: Die Spiele in Sonsbeck (0:1, Anm. d. Red.) und Hilden (0:2, Anm. d. Red.) waren nicht gut. Das war mir vom Engagement viel zu wenig. Wir haben keinen Druck aufgebaut, das waren Spiele zum Vergessen.
... die Ziele für 2024: Ich werde Einzelgespräche mit allen Spielern führen und die Leistungen und Erwartungen abgleichen. Dann wird es bestimmt den ein oder anderen Spieler geben, der vielleicht auch auf uns zukommt, weil er sich mehr Spielzeit erhofft hat, die wir ihm nicht geben können. Da muss man dann gucken, wie wir zusammenkommen. Sportlich wollen wir in der Rückrunde natürlich mehr Punkte holen, als in der Hinrunde, weil wir natürlich gerade im ersten Drittel sehr viel Zeit gebraucht und Zähler liegengelassen haben. Außerdem geht es darum, uns gegen die vermeintlich kleineren Teams zu stabilisieren. Wir holen Siege gegen Schonnebeck, Ratingen oder Straelen, aber die bringen natürlich nicht so viel, wenn man dann gegen St. Tönis oder Büderich Punkte liegenlässt, wie wir es in der Hinserie getan haben.