Irgendwie schien beim VfB Speldorf keiner so richtig zu wissen, was man denn jetzt anfangen sollte, mit dem 0:0 gegen den TV Jahn Hiesfeld. Die Spieler verschwanden schnell in der Kabine, während die Spieler des TV Jahn im Kreis zusammenstanden. Trainer Christian Mikolajczak stand jedoch wie immer Rede und Antwort. Das Fazit zum zehnten Sieglos-Spiel der Saison fiel dann überraschend positiv aus: „Wir können mit dem heutigen Punkt durchaus zufrieden sein und damit leben“, sagte er.
Vor der Begegnung klang das jedoch noch gehörig anders, sei ein Unentschieden gegen Hiesfeld doch „eine Vollkatastrophe“, wie Mikolajczak es ausdrückte. Eine unmissverständliche Aussage, denn der VfB steht vor schicksalsträchtigen Wochen mit Duellen gegen die Aufsteiger SC Velbert und Union Nettetal, die beide nicht allzu weit weg in der Tabelle rangieren.
Mikolajczak rudert zurück
Gegen Hiesfeld, die tabellarisch am schlechtesten von allen drei Schicksals-Gegnern standen, wurde der Start in die wichtigsten Wochen des Jahres vermasselt, wenn man die Aussagen von Mikolajczak vor der Partie als Maßstab anlegt. Nach der Begegnung war der Ton dann, wie schon eingangs erwähnt, deutlich milder: „Ich bin zufrieden, mit der Art und Weise, wie wir es gemacht haben“, lobte der 37-Jährige.
Dass bei Speldorf einige Dinge nicht stimmen ist jedoch offensichtlich. Ein alarmierendes Zeichen von mangelnder Konsequenz ist beispielsweise die Schlussminuten-Krankheit, welche die Mülheimer diese Saison ereilt zu haben scheint: In fünf der zwölf Liga-Partien kassierte der Tabellen-Siebzehnte ein spielentscheidendes Gegentor in den letzten fünf Minuten. Insgesamt gingen dadurch ganze zehn Punkte verloren. Mit diesen leichtfertig abgegebenen Zählern auf dem Konto wäre Speldorf Achter - punktgleich mit dem amtierenden Vize-Meister SpVg Schonnebeck.
Trotz der offensichtlichen Inkonsequenz seines Teams in den Schlussminuten einer Partie und der anhaltenden Ergebnis-Krise sieht Mikolajczak immer noch Wille in seiner Mannschaft, den Bock umzustoßen: „Die Mannschaft lebt. Da kämpfen alle füreinander. Es fehlt im Moment nur der Mut, mal wieder den Ball einfach reinzuknallen, ohne nachzudenken.“ Dieser Mut sollte am besten schon nächsten Sonntag gegen den SC Velbert (14 Uhr, Saarner Straße) zurückkehren.
Autor: Philip Ronden