Zum Abschluss der Oberliga-Saison stand nochmal ein absolutes Topspiel an. Die Hammer SpVg empfing daheim den 1. FC Kaan-Marienborn 07. Oder anders gesagt: der Vierte gegen den Zweiten. Für Kaan-Marienborn stand aber noch mehr auf dem Spiel, denn die Mannschaft von Trainer Thorsten Nehrbauer kämpfte noch um den Aufstieg. Dafür bedurfte es mindestens eines Unentschiedens. Aber sogar die Meisterschaft war im Fernduell mit dem SV Lippstadt noch aus eigener Kraft für Kaan möglich.
Harte Zweikämpfe bestimmen das Spiel
Es stand also viel auf dem Spiel und das wurde schnell deutlich. Beide Mannschaften beharkten sich bis auf das Äußerste. Fouls, Pfiffe und Gelbe Karten waren sinnbildlich für die Partie. Insgesamt zückte Schiedsrichter Selim Erk acht Mal Gelb, verwarnte dabei fünf Hammer und drei Marienborner.
Chancen waren vor allem im ersten Spielabschnitt Mangelware. Die Gäste starteten zwar akribischer in die Partie und konnten Hamm zunächst in der eigenen Hälfte festschnüren, doch sobald es in des Gegners Strafraum ging, verließen die Akteure die Ideen. So konnte vor allem Hamms Verteidiger um Ersatzkapitän Noel Below glänzen. Erst in der 20. Minute Kaan in Person von André Schilamow zum ersten gefährlichen Abschluss. HSV-Torwart Christoph Hunnewinkel parierte sicher.
Wenn solche Schlüsselsituation korrekt entschieden werden, gewinnst du am Ende 2:0.
Thorsten Nehrbauer
Die zweite Halbzeit startete dann mit einem Tor für Kaan. Nach einem Freistoß köpfte Schilamow zum 0:1 ein, wurde aber wegen vermeintlicher Abseitsstellung zurückgepfiffen (47. Minute). "Das war ein glasklares Tor. Das war kein Abseits", monierte Nehrbauer im Anschluss. Und noch eine weitere Szene sorgte für Aufregung beim 40-Jährigen. Nachdem Hamms Bennet Eickhoff Kaans Dawid Krieger im Strafraum zu Fall gebracht hatte, entschied der Schiedsrichter nur auf Freistoß (63.). Für Nehrbauer unverständlich. "Wenn solche Schlüsselsituation korrekt entschieden werden, gewinnst du am Ende 2:0", ärgerte sich der Trainer.
So musste Kaan-Marienborn bis zum Ende zittern. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr bemühte sich Hamm, sich mit einem Sieg von den 790 Zuschauern zu verabschieden. Doch wie bei dem Gegenüber verließen auch die Akteure der Spielvereinigung jegliche Ideen, sobald man im gegnerischen Strafraum auftauchte.
So blieb es am Ende bei einem hart umkämpften, aber leistungsgerechtem 0:0. Nach Abpfiff brachen bei Kaan-Marienborn dann alle Dämme, denn das Remis besiegelte den Regionalliga Aufstieg. "Die Jungs haben alles reingeworfen. Es ist normal, dass am Ende der Partie dann auch mal die Beine schlackern, aber sie haben das super gelöst", lobte Nehrbauer sein Team.
Dass man die Meisterschaft am Ende verspielte, schien bei den Siegerländern niemanden zu stören. Diese sichert sich Lippstadt durch einen 1:0-Heimerfolg gegen die Sportfreunde Siegen. Der große Verlierer war der spielfreie ASC 09 Dortmund, der am Ende auf Platz drei landet und somit den Aufstieg verpasst.