Die Vorzeichen für das Stadtderby konnten kaum klarer sein. Der VfB Homberg kam mit null Punkten aus fünf Spielen im Gepäck in das Meidericher Stadion. So konnte man davon ausgehen, dass der MSV das Spiel für sich entscheiden werde.
Wovon man allerdings nicht ausgehen konnte, war die Tatsache, dass der aus der ersten Mannschaft aussortierte Tanju Öztürk plötzlich in der Startelf der Duisburger U23 stehen würde. So gab es einige überraschte Gesichter bei der Verkündung der Startaufstellung.
Im Spiel selbst sollte es aber keine großartigen Überraschungen geben. Der MSV nahm von Beginn an das Spiel in die Hand und ließ den Hombergern kaum Luft zum Atmen. Allerdings entsprangen aus den Offensivbemühungen keine wirklichen Großchancen.
So dauerte es bis zur 26. Minute, ehe Ismail Öztürk sich ein Herz nahm und den Ball nach einem schönen Solo unhaltbar in die Maschen schlug. Danach war der Dampf aus der Partie erstmal raus. In der 42. Minute kam Branimir Bajic nach einer Ecke unbedrängt zum Kopfball und erhöhte auf 2:0, gleichzeitig der Halbzeitstand.
Lebenszeichen der Homberger
Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten die Gäste ein anderes Gesicht. Sie spielten ein viel aggressiveres Pressing. Das einzige Manko war die Präzision im letzten Abspiel, weshalb es auch keine nennenswerten Torchancen für die Homberger gab.
Als Ismail Öztürk dann in der 67. Minute einen Abpraller zum 3:0 verwandeln konnte, war der letzte Wille bei den Hombergern endgültig gebrochen. Insgesamt war es ein verdienter Sieg für die U23 des MSV in einem fairen Stadtderby. Das sah auch MSV-Trainer Manfred Wölpper so: "Nach zwei unglücklichen Niederlagen tut so ein Sieg natürlich gut. Wir haben von Anfang an den Takt angegeben und uns dann auch mit zwei Toren in der ersten Hälfte belohnt. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann souverän runter gespielt und somit auch verdient gewonnen."
"Der Knoten platzt noch"
Für den VfB Homberg sieht es nach sechs Partien nicht gut aus. Es steht immer noch kein Sieg zu Buche und man befindet sich abgeschlagen am Tabellenende. Verteidiger Eric Holz ist sich allerdings sicher: "Wir werden es noch schaffen da unten raus zu kommen. Die Stimmung im Team ist trotz des verkorksten Saisonstarts gut. Immerhin sind noch 27 Spiele zu spielen. Es gibt also genug Zeit den Fehlstart auszubügeln. Bei uns ist es zur Zeit so, dass jeder kleine Fehler bestraft wird und wir vorne unsere Möglichkeiten nicht nutzen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass der Knoten noch platzen wird."