Nach der 4:6-Pleite im Elfmeterschießen gegen den Landesligisten SpVg. Steinhagen hatte Manager Werner Freese deutliche Worte gefunden. "Wir müssen überlegen, ob wir das ,Experiment Dornberg' nicht besser bald für beendet erklären und einfach in die Regionen zurück gehen, in die wir als kleiner Dorfverein ja eigentlich gehören", hatte der Sportliche Leiter der Bielefelder gegenüber der Neuen Westfälischen erklärt.
"Wir haben uns in diese Liga verlaufen"
Als hätte die Mannschaft den Weckruf gehört, antwortete sie mit einem 2:1-Sieg gegen die Hammer SpVg. "Wenn das die Reaktion der Mannschaft auf meine Ausführungen war, dann ist ja alles gut", sagte Freese daraufhin im RS-Interview. War sein Appell also pures Kalkül? "Ach, ich bin einfach bekannt dafür, das zu sagen, was ich denke. In dem Fall ist das auch so. Normalerweise sind wir kein Oberligist. Wir haben uns in diese Liga verlaufen", antwortet Freese. "Wir haben kein Stadion, nur einen Sportplatz. 100 Zuschauer sind bei uns das Ende der Fahnenstange. Fünf Kilometer von hier entfernt steht die Schüco-Arena von Arminia Bielefeld und in diesem Schatten ist es schwierig zu bestehen. Irgendwann müssen wir vielleicht sagen, dass wir unsere Spielklasse den Begebenheiten in Dornberg anpassen müssen." Bei einem Abstieg, so meint Freese, müsse genau geprüft werden, ob der Verein dann in der Westfalenliga oder lieber gleich in der Landesliga an den Start gehen würde.
Den Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt haben die Ostwestfalen aber mitnichten schon aufgegeben. "Wir sind gar nicht so schlecht, haben oft nur mit einem Tor Unterschied und erst kurz vor Schluss verloren. Und unsere drei letzten Heimspiele der Saison sind gegen Heven, Zweckel und Herne", hält Freese fest. Nicht zuletzt hätte man sich den Trainerwechsel von Zafer Atmaca zu Istvan Gal ja schenken können, wenn man gar keine Interesse daran hätte, noch einmal Gas zu geben. "Er ist ein akribischer Arbeiter, der bei uns genaz neue Akzente setzt", berichtet Freese. Ob die Verbindung mit dem 38-Jährigen, der bisher als Trainer ein ziemlich unbeschriebenes Blatt ist, von längerer Dauer sein wird, ist aber noch offen. "Für Istvan ist Dornberg vielleicht auch ein Sprungbrett. Er will sich mittel- und langfristig als Trainer einen Namen machen." Womit ginge das besser, als mit dem Klassenerhalt in der fünften Liga?