Wie ein begossener Pudel stand ETB-Trainer Dirk Helmig nach dem Spiel gegen Herne da. Doch das lag nur daran, dass er während der 90 Minuten auf seiner unüberdachten Trainerbank den widrigen Wetterbedingungen ausgesetzt war. Das Spiel lieferte auf dem tiefen Boden zwar wenig Anlass zur Freude, aber immerhin das Ergebnis stimmte aus Sicht der Essener. 2:1 (1:0) hieß es am Ende, und das war durchaus glücklich.
„Mein Team hat Sado-Maso-Allüren. Es bestraft sich immer selbst“, bemerkte Hernes Coach Klaus Täuber. Und tatsächlich: Der Essener Führung durch Dirk Heinzmann (20.) ließen die Gäste durch einen 24-Meter-Strahl von Özay Gökyesil den Ausgleich folgen (55.). Ab da waren sie am Drücker, allerdings nur zehn Minuten lang. Dann beging Tim Kilian ein völlig unnötiges Foul auf Höhe der Mittellinie und sah dafür prompt die Gelb-Rote Karte. Es war die vierte für ihn in der laufenden Saison. „Wir haben in der Pause ein bisschen darauf spekuliert, weil Kilian schon verwarnt war“, berichtete Helmig. „Eine Dummheit“, nannte Täuber die Aktion seines Schützlings.
Und die hatte ernste Folgen, denn nun gewannen die Hausherren wieder die Oberhand. Prompt folgte das 2:1 durch Kamil Bednarski (78.). Es sollte der Siegtreffer sein, da die Westfalia in Unterzahl kaum noch etwas entgegenzusetzen hatte. Somit wartet die Täuber-Truppe nun schon seit zehn Spielen auf einen Sieg.
Eitel Sonnenschein herrschte trotz des Wetters hingegen bei den Schwarz-Weißen, die auf Rang drei vorgestoßen sind und sich nun auf das Derby bei Rot-Weiss Essen am kommenden Samstag freuen dürfen. Dass der Kartoffelacker am Uhlenkrug am Mittwoch das Nachholspiel gegen Alemannia Aachen II erleben wird, scheint nämlich beinahe ausgeschlossen.