Was war passiert? "Ich wollte eigentlich dienstags eine Einheit abhalten", erklärt der Trainer, "aber ich hatte kaum Spieler da und es schüttete wie aus Kübeln. Also ließ ich das Training ausfallen und machte mich auf zu HAKO, um aus Spaß an der Poker-Bundesliga teilzunehmen." Eine Entscheidung, die im Nachhinein Gold wert war, denn Kobsch gewann das Turnier. Wie ein weiteres, an dem er dann – einmal warm geworden – auch mitwirkte. "Also qualifizierte ich mich für das End-Turnier in Essen", erzählt er weiter. 257 Teilnehmer an 26 Tischen. Ein aussichtsloses Unterfangen, an den "Final Table" zu kommen, vor allem für einen Underdog wie Kobsch. "Ich hatte ein paar Mal online gespielt, aber zuvor nie an einem Turnier teilgenommen. Aber es gehört eine Menge Glück dazu."
Das blieb ihm auch in der Ruhr-Metropole treu. Sodass sich Kobsch plötzlich im "Heads Up", also im Duell Mann gegen Mann, wiederfand. "Da uns die Fahrt nach Las Vegas sicher war, gingen wir direkt 'All in' und ich verlor die letzte Hand", kann er auch mit dem zweiten Rang gut leben. "Jetzt freue ich mich auf Las Vegas. Ich war schon ein paar Mal da und mir gefällt es dort riesig. Außerdem ist es sicher interessant, mal mit Leuten, die man sonst nur aus dem DSF kennt, an einem Tisch zu sitzen."
In der Tat, auch wenn sich Kobsch keine großen Chancen ausrechnet, die Erfahrung, an einem Turnier der "World Series of Poker" teilgenommen zu haben, wird ihm dann keiner nehmen können. Mit 10.000 Dollar Startgeld wird der FSV-Linienchef beginnen. Man darf gespannt sein, mit wieviel er nach Hause kommt. "Die Preisgelder sind schon nicht verkehrt", grübelt er. "Aber wie schon gesagt: Ich rechne mir nicht viel aus."