„Unsere sportlichen Auffassungen waren einfach zu unterschiedlich. Wir haben uns aber einvernehmlich getrennt“, begründete Dietz Walter, erster Vorsitzender der SpVgg, damals gegenüber RevierSport den plötzlichen Trainer-Rausschmiss.
Seitdem leitet Co-Trainer Julian Berg das Training der Oberhausener. Er stand auch beim 3:2-Erfolg gegen Liga-Primus FC Kray an der Seitenlinie und war nach dem Sieg stolz auf seine Mannschaft: „Wenn man gegen den Tabellenführer gewinnt, kann man stolz auf sich sein“, betonte er nach der Partie.
Vor allem in der ersten Halbzeit lieferte Sterkrade-Nord eine starke Leistung ab und ging am Ende als verdienter Sieger vom Platz. Mit dem Dreier gegen den Spitzenreiter aus Essen kletterte die Mannschaft mit 45 Zählern auf dem Konto auf den vierten Platz. „Wir denken nur von Spiel zu Spiel, aber die Konkurrenz lässt auch mal Federn. Der dritte Tabellenplatz am Ende der Saison wäre das Optimale“, gibt sich Berg zuversichtlich.
Während es auf dem Platz aktuell gut läuft bei den Oberhausenern, hat der Verein abseits des Platztes nach dem Rausschmiss von Kowalczyk unruhige Wochen hinter sich. „Die Mannschaft war sehr überrascht, aber wir haben uns ausgesprochen und wollen zusammen unsere Ziele erreichen“, erzählt der SpVgg-Interimscoach.
Einen neuen Trainer gibt es bislang nicht. „Wir sind in Gesprächen, aber mehr kann ich dazu noch nicht sagen“, gibt sich Berg schweigsam. Auf die Frage, warum er nicht das Amt des Chef-Trainers übernimmt, antwortet er nur kurz: „Fragen Sie das den Vorstand, nicht mich.“
Neben Kowalczyk gab noch eine andere wichtige Personalie: Sterkrade-Nords Top-Torjäger Oguzhan Cuhaci betonte gegenüber RevierSport, dass er den Verein ebenfalls verlassen wird: „Markus hatte mir einen Job in Aussicht gestellt. Das hat sich nun hier erledigt. Ich will zu einem Verein wechseln, bei dem ich mir beruflich etwas aufbauen kann. Das soll aber auch perspektivisch wertvoll sein und nicht irgendeine Anstellung in einer Leihfirma oder derart. Ich habe schon einige Anfragen vorliegen und werde am Ende entscheiden, was das Beste für mich ist“, erklärte er gegenüber dieser Redaktion.
Doch Berg stellt jetzt klar: „Das war ein Interview aus den Emotionen heraus. Dass er einen Job braucht, das ist offen kommuniziert und wir wollen ihn da unterstützen. Ein Wechsel ist noch nicht sicher, Oguzhan fühlt sich hier sehr wohl. Er weiß, was er an uns hat und wir wissen, was wir an ihm haben.“
Autor: Charmaine Fischer