Hinter der Trainerbank verkaufte ein Mitarbeiter des Fußball-Landesligisten FSV Duisburg gestern wieder wie gewohnt Kaffee und Tee. Nicht nur deshalb wünschte sich Denis Tahirovic dorthin. „Ich würde lieber hinter der Bank stehen. Diese Doppelbelastung ist nicht gut“, sagte der Sportliche Leiter und Interimstrainer des FSV nach dem 2:0 (1:0)-Sieg seines Teams über die Sportfreunde Niederwenigern, mit dem die Duisburger den zweiten Tabellenplatz weiter festigten.
Zwölf Punkte beträgt nun der Vorsprung auf Rang drei. Das Verfolgerduell zwischen Kray und Scherpenberg fiel gestern aus. Ein Monat ist mittlerweile nach dem Rücktritt von Trainer René Lewejohann vergangen und noch immer ist Tahirovic offiziell nur der Mann für den Übergang. Zur Trainersuche will sich der sportliche Leiter nicht weiter äußern. Er geht aber davon aus, dass er auch am nächsten Sonntag in Sterkrade nicht hinter, sondern vor der Bank stehen wird.
Tahirovic – „Ich muss mich mit dem Kader für die nächste Saison befassen“ – sah gestern einen ungefährdeten Sieg seiner Mannschaft, auch wenn Ibrahim Bulut mit seinen Kontertor zum 2:0 nach starker Vorbereitung von Kapitän Bora Karadag erst in der 83. Minute den Sack zumachte.
Gäste aus Niederwenigern zu ungefährlich
Die Gäste aus Niederwenigern, die mit dem Ruf, eine starke Offensive zu haben, an die Warbruckstraße angereist waren, waren unter dem Strich zu harmlos. FSV-Torwart Marian Ograjensek wehrte in der 40. Minute einen Distanzschuss der Hattinger zur Ecke ab. Es sollte der einzige gefährliche Moment bleiben. Auch als die Gäste in der Schlussphase auf eine Dreier-Abwehrkette umstellten, stand der FSV weiter sicher. Das lag vor allem an der spielerischen Überlegenheit im Mittelfeld. Edin Husic war über 90 Minuten die dominierende Figur in der Zentrale.
FSV brauch Zeit, um warm zu werden
Allerdings schlug sich die Überlegenheit nicht frühzeitig in einer klaren Führung nieder. Dabei war der Beginn aus FSV-Sicht verheißungsvoll. Ibrahim Bulut vergab schon nach 52 Sekunden den ersten Hochkaräter, als er mit einem Flachschuss das Tor knapp verfehlte. Besser machte es Enes Bajram in der sechsten Minute, indem er per Kopf in Anschluss an eine Ecke das 1:0 erzielte. Die frühe Führung gab dem FSV Sicherheit, gute Chancen blieben im weiteren Spielverlauf aber Mangelware. Edin Husic vergab in der 51. Minute aus 18 Metern. Erst eine gute halbe Stunde später fiel das 2:0.
Schoof warf das Handtuch
Abseits des Sieges vergrößerten sich die personellen Sorgen des Oberliga-Anwärters. Der angeschlagene Innenverteidiger Joel Schoof warf während des Aufwärmens das Handtuch. Ali Basaran ging kurz vor der Pause nach einem Zusammenprall zu Boden. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung blieb der Mittelfeldspieler zum Seitenwechsel in der Kabine. Für Anil Yildirim, zuletzt Dreifachtorschütze im Pokalspiel gegen Buchholz, war die Partie nach 82 Minuten beendet. Auch hier vermutet Denis Tahirovic nichts Gutes: „Es könnte ein Muskelfaserriss sein.“