In der Saison 2016/17 hätten die Schiedsrichter 0,05 Prozent der Spiele abbrechen müssen, teilte der DFB am Mittwoch mit. 99,51 Prozent der Begegnungen seien völlig störungsfrei verlaufen. Bei 0,31 Prozent aller Spiele meldeten Schiedsrichter eine Gewalthandlung, bei 0,21 Prozent eine Diskriminierung. Beide Werte seien im Vergleich zur Vorsaison nahezu unverändert.
"Der Breitenfußball ist vor allem ein Ort der Gemeinschaft. Reißerische Meldungen spiegeln nur Einzelfälle wider und geben kein Abbild der wahren Situation", erklärte DFB-Vizepräsident Rainer Koch zu der Analyse.
Über die Online-Spielberichtsbögen wurden in der zurückliegenden Saison 1 353 379 Begegnungen im Amateurfußball erfasst und vom DFB ausgewertet. Die Dachorganisation des deutschen Fußballs erstellt seit 2014/15 ein Lagebild des Amateurbereichs.
Laut Koch müsse man, statistisch gesehen, 2000 Amateurbegegnungen besuchen, um einen Spielabbruch zu erleben. DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann schränkte ein, dass die erhobenen 0,05 Prozent trotzdem 672 Spielabbrüche seien. "Und jeder einzelne ist einer zu viel. Gegen jeden, der seine Hand gegen einen Mitspieler oder Schiedsrichter erhebt, muss konsequent gehandelt und im Schuldfall auch streng geurteilt werden", betonte Zimmermann.