Vor ihrer dritten Landesliga-Saison haben die Verantwortlichen des VfB Speldorf aus der Vergangenheit gelernt. Der neue Trainer Christian Mikolajczak hat zwar größere personelle Möglichkeiten, äußert sich aber betont vorsichtig. Mit dem Abstieg möchte er in der kommenden Spielzeit nichts zu tun haben.
„Wer die letzten zwei Jahre in Speldorf erlebt hat, der sollte nichts von irgendwelchen oberen Tabellenplätzen erzählen“, sagt der 35-Jährige, der seine erste Trainerstation antritt. „Ich habe jetzt mehr mit der Trainingsplanung zu tun und muss einiges drumherum organisieren, aber ansonsten ist mir die Umstellung nicht schwer gefallen. Eine Führungsrolle hatte ich ja schon länger, auch schon bei meinem letzten Verein in Hönnepel“, sagt Mikolajczak. Grundsätzlich fühlt sich der 35-Jährige noch fit genug, um weiterhin selbst mitzuspielen. Die Testspiele hat er aber dazu genutzt, „um sich das Ganze mal von Außen anzugucken“. Mit den Ergebnissen kann der neue VfB-Coach noch nicht zufrieden sein. Lediglich zwei Remis sprangen in fünf Vorbereitungspartien bislang heraus. „Eine Entwicklung ist aber auf jeden Fall zu erkennen. Am ersten Spieltag müssen wir da sein, wo wir hinwollen“, so der Coach.
Neuformierte Abwehrreihe Die größte Umstellung haben die Speldorfer in der Abwehr vorgenommen. Mit Torhüter Kai Gröger, den beiden Innenverteidigern Dimitri Steininger und Maximilian Heckhoff sowie dem Außenverteidiger Harun Can ist eine komplett neue Defensive gekommen. „Die Abwehr macht ihre Sache insgesamt schon sehr gut. Natürlich gibt es noch den ein oder anderen Abstimmungsfehler“, erklärt Mikolajczak. Ergänzt wird die Defensive durch Kapitän Philipp Bartmann, Leon Fritsch, Alassane Ouédraogo und Ercan Yayla, der sich gerade von seinem Kreuzbandriss erholt. „In der Abwehr und auf der Sechserposition haben wir sehr viele Möglichkeiten“, weiß der Coach.
Dafür ist die Personaldecke im Offensivbereich recht dünn. Mit Ibrahim Bayraktar haben die Speldorfer ihren Toptorjäger verloren. Einen adäquaten Ersatz haben sie bislang nicht finden können. Die Hoffnungen ruhen aktuell also auf Michael Andres und Abdul-Rahman Isshak Yussif. Zudem sollen auch Sebastian Freyni und Janis Timm wieder ihre Torgefahr aus dem Mittelfeld heraus beweisen. „Ich bin sicher, dass Michael Andres in dieser Saison einen großen Schritt nach vorn machen und noch mehr Tore schießen wird“, redet Mikolajczak seinen Stürmer stark.
„Terwiel ist ein riesiger Fußballer“ Ergänzt wird die Offensive durch Irdi Shala, der aus der zweiten Mannschaft aufgerückt ist, sowie durch Dennis Terwiel, den Mikolajczak schon aus seiner Zeit in Hönnepel-Niedermörmter kennt. „Er ist ein riesiger Fußballer. Ich erwarte eine Menge von ihm, er kann aber mit dem Druck umgehen.“
Nachdem in den ersten Wochen der Vorbereitung vor allem die Grundlagen auf dem Programm standen, geht es ab dieser Woche auch in den spielerischen und taktischen Bereich. „Wir müssen jetzt in die Automatismen reinkommen“, sagt Mikolajczak.
Zwar hätte der neue Coach gerne noch einen Stürmer, ansonsten ist er mit den Neuzugängen aber zufrieden. „Der Verein hat mir da eine Menge ermöglicht. Wir sind jetzt auf fast allen Positionen doppelt besetzt“, freut sich der 35-Jährige und ergänzt: „Ich bin sicher, dass wir besser abschneiden werden als in der letzten Saison. Es wäre gut, wenn wir schon ein paar Spieltage vor Schluss nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hätten.“ Der Optimismus bleibt vorsichtig.