Vor drei Jahren wechselte Ben Abelski gemeinsam mit Marcel Podszus zum RSV. Jahrelang war Abelski für Fortuna Düsseldorf aktiv, sei es in der ersten oder zweiten Mannschaft. Auch Podszus hatte eine beeindruckende Vita vorzuweisen, spielte lange in der Oberliga und bestritt für Borussia Mönchengladbach sogar vier Bundesligaspiele. Seit dem vergangenen Freitag gehören beide Akteure - obwohl sie noch immer in der ersten Mannschaft aktiv spielen - auch zum Vereinsvorstand. Abelski wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt, Podszus ist neuer Sportlicher Leiter.
"Wir haben in den letzten drei Jahren schon einiges umgestoßen. Ich wollte damals nochmal Spaß am Fußball haben und wir haben uns hier eine gute Mannschaft aufgebaut", erklärt Abelski. Nachdem unter anderem der vorherige Vorsitzende Günter Seidel das Ende seiner Amtszeit erklärte, stand der Verein schließlich vor einem Führungsproblem. "Wir wollten nicht, dass die Entwicklung hier den Bach runtergeht. Eigentlich wollte ich nur sportlich helfen, aber ich habe erkannt, dass ich nur Einfluss nehmen kann, wenn ich zum Vorstand gehöre", begründet Abelski dessen Schritt zum Vorstandsvorsitzenden.
Als ehemaliger Profi kann der 33-Jährige indes nicht verhehlen, dass er ambitionierte Ziele verfolgt: "Wir wollen den Verein professioneller aufbauen. Ich komme aus dem Leistungssport, da hat man immer die Ambitionen, nach oben zu kommen. Wir sind kein Verein, wo man La Paloma machen kann." Immerhin rangiert der Rather SV als Aufsteiger in der Landesliga auf dem 6. Tabellenplatz und ist nach Anlaufschwierigkeiten mittlerweile seit elf Partien ungeschlagen.
Der größte Coup gelang den Rathern wohl im vergangenen Sommer, als Abelskis Bruder Alon ebenfalls den Weg zum RSV fand. Mit 26 Jahren ist Alon sogar noch im besten Fußballeralter und war in der letzten Saison Stammspieler in der 3. Liga bei der SpVgg Unterhaching. Zuvor absolvierte er für Arminia Bielefeld und den MSV Duisburg auch schon 19 Zweitligaspiele. Der gebürtige Düsseldorfer wollte aus Unterhaching weg, hatte jedoch Probleme, einen passenden Verein zu finden. Unter anderem wurden Gespräche mit Rot Weiss Essen geführt.
"Ich habe ihm gesagt, dass er dann mal mit zu uns kommen soll", erzählt Ben Abelski. Die Verpflichtung hat sich für die Rather absolut bezahlt gemacht. Mit 19 Treffern rangiert der Offensivmann auf dem zweiten Platz der Torjägerliste. "Es wäre schlimm, wenn er uns nicht weiterhelfen würde", schmunzelt sein Bruder, der sich aus Vereinssicht natürlich wünschen würde, dass Alon auch in der kommenden Spielzeit das Trikot des Rather SV trägt. Denn ob es noch einmal klappt, weiter oben anzugreifen, steht natürlich auch in den Sternen: "Es gibt ja auch Fußballer, die den Absprung verpasst haben und jahrelang ihrem Traum hinterhergerannt sind", meint Ben Abelski abschließend.