Egal ob Müller, Meier oder Schulze, diese Nachnamen sorgen weniger für Verwunderung, wenn sie einmal doppelt wenn nicht auch dreifach in einem Spielberichtsbogen einer deutschen Liga auftauchen. Aber Franciamore gilt ja nun auch nicht unbedingt als das italienische Pendant zu "Müller" und trotzdem weist der VdS Nievenheim gleich zwei Salvatore Franciamores in seinem Kader auf, die auch noch gleich alt sind. Haben die sich da etwa vertan?
"Der Rote" und "Der Schwarze"
Nein, denn die beiden Franciamores sind auch noch gleich alt und miteinander verwandt. "In Italien ist es üblich, dass die Kinder nach den Großeltern benannt werden. So lag es auf der Hand, dass meine Eltern, aber auch meine Tante und mein Onkel uns den Namen unseres Opas gaben", erzählt uns Salvatore Franciamore. Sie fragen sich jetzt sicher welcher von den beiden. Das zumindest ist bei den Cousins aus Nievenheim einfach zu unterscheiden. "Der Rote" und "Der Schwarze" werden sie im Verein und dem gesamten Umfeld genannt, um Verwechslungen zu vermeiden, was wohl daran liegt, dass der eine Franciamore rote Haare und der andere eben schwarze Haare hat. "Salva war irgendwie immer schwierig, aber mittlerweile hat man sich daran gewöhnt", schmunzelt "Der Rote". Auch als Spaßvögel der Mannschaft sind beide bekannt, die stets für ausgelassene Stimmung sorgen.
Nur auf ihren Positionen auf dem Platz kommen sich die beiden Italiener weniger in die Quere. "Der Schwarze" ist die Sturmrakete des Vds, "Der Rote" hingegen wirbelt im offensiven Mittelfeld und blickt durchaus auf eine einst vielversprechende Karriere zurück. In der Jugend kickte er noch für Vereine wie Fortuna Düsseldorf oder Mönchengladbach, bis sein Weg ihn dann zum FC Kaiserslautern in die Pfalz führte, wo er auch ganze vier Jahre im Dienst der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Südwest stand. "Nach den vier Jahren beim FCK hat am Ende vielleicht das Glück gefehlt, um noch einen Schritt höher zu gehen oder es hat einfach nicht gereicht. Irgendwann wollte ich dann aber wieder zurück zu meiner Familie", erzählt uns der 30-Jährige, der sich nun zusammen mit seinem Cousin pudelwohl bei den Sportfreunden Nievenheim fühlt. "Wir haben eine super Truppe und eine tolle Kameradschaft, da macht es mir großen Spaß hier zu spielen."
Auch der restliche Franciamore-Clan lässt sich nicht lumpen und ist bei jedem Spiel der Cousins zur Stelle. "An den Spieltagen ist immer die ganze Familie da und unterstützt die beiden, das sind wirklich zwei super Jungs", ist auch Nievenheim-Trainer Marco Niestroy von dem italienischen Duo begeistert.