"Wir haben natürlich im Vorfeld geahnt, dass wir ein spätes Tor gebrauchen könnten, darum haben wir unseren erfahrensten Mann, Tim Linden, mit 35 Jahren für dieses entscheidende Spiel noch einmal reanimiert und wurden belohnt", sagt ein begeisterter Tim Mitteldorf, Mittelfeldspieler von Fortuna Bredeney, über den Last-Minute-Siegtreffer gegen den SC Werden-Heidhausen.
Die Fortuna hatte über weite Strecken die Saison dominiert, war lange Zeit unangefochtener Tabellenführer der Kreisliga C und musste in der Rückrunde plötzlich noch einmal zittern. "Der Aufstieg war in unseren Köpfen schon in trockenen Tüchern, bis wir dann die Spitzenspiele gegen Leithe und ESG verloren haben und beim Tabellenneunten aus Kupferdreh ausgerutscht sind. Plötzlich befanden wir uns auf dem Boden der Tatsachen," berichtet Mitteldorf.
Die Mannschaft habe noch viele junge und unerfahrene Spieler in ihren Reihen, für die diese Drucksituation nicht einfach zu bewältigen war. "Doch am Ende", bekräftigt Mitteldorf, "hatten wir keine Angst, konnten unser Spiel durchziehen und dem Druck Stand halten. Wir sind völlig verdient aufgestiegen".
"Wenn mit 35 Jahren 25 Menschen auf dir liegen und sich freuen, gerätst du ja schon mal in Atemnot. Gottseidank konnte er nach dem Spiel noch gebührend den Aufstieg mit uns feiern."
Tim Mitteldorf, Mittelfeldspieler (Fortuna Bredeney)
In der Tat hätte der entscheidende Moment im finalen Spiel um den Aufstieg für die Elf von Erfolgstrainer Jannis Windmüller nicht emotionaler ausfallen können. Als Oldie Tim Linden das 2:1 für die Süd-Essener in der 87.Spielminute erzielte, brachen alle Dämme. Mitteldorf machte sich indes Sorgen um den Schützen des goldenen Tores. "Wenn mit 35 Jahren 25 Menschen auf dir liegen und sich freuen, gerätst du ja schon mal in Atemnot. Gottseidank konnte er nach dem Spiel noch gebührend den Aufstieg mit uns feiern."
Mitteldorf, Bredeneys Mittelfeldmotor, seit nun mehr 23 Jahren im Verein, peilt mit der Mannschaft in der nächsten Saison den Klassenerhalt an. "Aber mit dieser Truppe", führt er fort, "ist ein einstelliger Tabellenplatz allemal möglich." Die Mannschaft werde zusammenbleiben und ein paar wertvolle Neuzugänge dazu gewinnen.
Zuletzt legt er den Fokus jedoch auf eine Thematik, die in Bredeney seit einigen Jahren für reichlich Diskussionsstoff sorgt - die notwendige Renovierung der Sportanlage an der Meisenburg. Viele Spieler verbinden mit Bredeney einen wohlhabenden Fußballklub und wundern sich über die spartanischen Verhältnisse, wenn sie bei der Fortuna im Essener Süden zu Gast sind.
"Bei der Erneuerung unserer Anlage sind wir wie jeder andere Verein auf die Stadt angewiesen. Leider ist es so, dass andere Vereine mittlerweile schon den zweiten Kunstrasen bekommen und wieder andere immer noch auf den ersten warten. Hier müsste sich grundlegend etwas bei der Vergabe der Gelder ändern", meint Mitteldorf. Der gemeinnützige Verein "Sport in Bredeney e.V." kümmert sich um die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements im sportlichen Bereich im Stadtteil für Bürger aller Altersstufen, insbesondere jedoch für die Jugend des Stadtteils. Dies soll die Modernisierung des Vereins weiter vorantreiben und das Projekt "Kunstrasen" in den nächsten Jahren möglich machen.
Bis dahin muss sich die Fortuna weiter auf Asche zu Höchstleistungen pushen. Aber mit dem ein oder anderen Oldie in den eigenen Reihen scheint man dort auch für die nächsten Aufgaben gewappnet zu sein.