Nach einem Handgemenge entschied sich Schiedsrichter Helmut Annas, die Begegnung vorzeitig zu beenden. Was zum unerfreulichen Ende des Spiels führte, darüber herrscht bei den Beteiligten Uneinigkeiten. Auch wie es eigentlich zum Zeitpunkt des Abbruchs stand, ist mysteriös. RS fragte nach: Was war da los?
Justus Kaiser (Trainer Union Frintrop III):
Es stand 1:0 für Alanya und das Spiel wurde immer hitziger und ruppiger, weil wir auf den Ausgleich gedrängt haben und meine Spieler vom Gegner vermehrt auf die Knochen bekommen haben. Nach einem Foulspiel hat dann ein Zuschauer von Alanya unseren Spieler Daniel Treinies beleidigt, woraufhin er zum Zuschauer gesagt hat, er solle ruhig sein. Die Nummer 12 von Alanya, die den Zuschauer kannte, ist dann zu unserem Spieler gekommen und es gab zunächst ein Wortgefecht. Als unser Kapitän Dennis Treinies, der Bruder von Daniel, schlichten wollte, hat die Nummer 12 zugeschlagen und ihn im Gesicht erwischt. Danach kamen Zuschauer auf den Platz und es gab eine Rudelbildung, weshalb der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen hat. Unser Kapitän musste ins Krankenhaus, hat einen Haarriss im Jochbein, eine Prellung und eine Gehirnerschütterung. Besonders ärgerlich finde ich, dass sich der Abbruch angedeutet hat. Ich habe schon fünf Minuten vorher mit unserem Vorstand telefoniert und gesagt, dass ich meine Jungs gerne vom Platz holen wollte, weil ich die Eskalation habe kommen sehen. Wenn ich das gemacht hätte, wäre ich aber hinterher gesperrt worden, hätte zahlen müssen und der Verein hätte auch noch eine Geldstrafe bekommen. Das ist einfach ein Witz. So haben wir weitergespielt, obwohl klar war, dass etwas passieren würde.
Benjamin Hardt (Kapitän FC Alanya):
Ich finde die ganz Sache sehr verwunderlich. Zunächst einmal haben wir nicht 1:0, sondern 2:0 geführt. Warum das nicht richtig angezeigt wird, verstehe ich nicht. Wir sind kurz vor der Pause in Führung gegangen und haben nach dem Wechsel ein weiteres Tor geschossen. Da ging es dann auch ganz regulär mit Anstoß für den Gegner weiter. Union wurde dann auch nicht mehr wirklich gefährlich. Das Spiel war im Prinzip gelaufen. Etwa 15 Minuten vor Schluss hat einer unserer Zuschauer nach einem Foulspiel etwas gesagt, das der Spieler von Union, der ohnehin die ganze Zeit gegen den Schiedsrichter gepöbelt hat, kommentiert hat. Unser Spieler mit der Nummer 12 ist dann dazugekommen und es gab ein Wortgefecht, woraus sich eine kleine Rudelbildung entwickelte. Was dann los war, ist eigentlich unglaublich. Unser Spieler hat deren Kapitän leicht am Kopf getätschelt und gesagt: ‚Komm, jetzt spielen wir aber weiter.’ Daraufhin hat er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Kopf gefasst und der Schiedsrichter hat sofort abgebrochen. Das war wirklich eine gute schauspielerische Leistung. Ich will nicht sagen, dass Union den Abbruch provozieren wollte, aber sie haben ihren Teil dazu beigetragen.