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SV Union Neustadt: Kleiner Verein kämpft um die Liga und ums Überleben
Fehlstart nach Fusion hemmt Verein noch 10 Jahre später

SV Union Neustadt: Kleiner Verein kämpft um die Liga und ums Überleben
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Der erst im Jahr 1998 aus dem SV Neustadt 73 und der Union Gelsenkirchen 55 fusionierte SV Union Neustadt kämpft seit zwei Jahren gegen den Abstieg aus der Kreisliga A, aber auch gegen den finanziellen Abstieg. Die Situation ist dabei so dramatisch, wie bei kaum einem anderen Kreisligaclub. Die Spitze des Clubs besteht aus nur zwei Personen, die den ganzen Verein auf ihren Schultern tragen.[i]Ein Porträt[/i]

17 Spieler kämpfen in der Kreisliga A-Mannschaft auch in diesem Jahr wieder gegen den drohenden Abstieg. Der größte Teil der aktiven Herrenmannschaften besteht aus Eigengewächsen, die dem Verein seit der frühen Kindheit die Treue halten. Kaum ein neuer Spieler wurde in den letzten Jahren verpflichtet, Leistungsträger und solche die es werden sollten, sprangen ab - auf einen Zug, der schneller nach oben fährt.

Die Köpfe will man trotz der schwierigen Situation nicht hängen lassen. Zumindest eine neue Quelle für Spieler ist nämlich vorhanden: der starke Jugendbereich, mit Mannschaften von A-Jugendlichen bis runter zu den Kleinsten, liefert Jahr für Jahr junge aufstrebende Talente für die erste und zweite Mannschaft des SV.

Hauptverantwortlicher in allen Belangen des SV ist Wolfgang Jeske. "Die finanzielle Situation unseres Vereins erlaubt keine großen Sprünge", sagt Jeske. Man könne zwar den Verein am Leben erhalten, müsse aber bereits die Jugendbeiträge in die Platzanlage investieren. "Weil wir anstatt eines Nutzungsvertrags - wie die anderen A-Kreisligisten - nur einen Pachtvertrag für unsere 40.000 m² große Anlage haben, gingen uns in den letzten 10 Jahren 150.000 Euro verloren. Das ist eine große Menge Geld in der Kreisliga A." Sponsoren gäbe es kaum, Geld für Trainingslager oder sonstige Fahrten oder gar Prämien seien momentan absolut nicht realisierbar.

Damit sich das ändert, investiert Jeske jede freie Minute in seinen Verein, ist "öfter im Vereinsheim als Zuhause" sagt der Trainer der ersten Mannschaft, Manfred Schwarz. "Ohne den starken Jugendbereich und einer riesigen Menge Eigeninitiative, allen voran von Herrn Jeske und Frau Grasberger, die sich wirklich dem Verein verschrieben haben, würde es uns vermutlich nicht mehr geben", glaubt Schwarze.

Jeske, der als 1. Vorsitzender den Kopf hinhält, wenn es brenzlig wird und sich um die A-Jugend und die Anlage kümmert, steht Marita Grasberger zur Seite. Sie ist Kassiererin, Jugendleiterin und Betreuerin der F- und E- Junioren in einem. Jeskes Sohn Markus ist auch bereits als Geschäftsführer involviert und kümmert sich um jegliche schriftlichen Belange. Der Verein liegt also allein auf den Schultern der Familie Jeske und Frau Grasberger.

Mit einer guten Vorbereitung und vom Verletzungspech verschont gehen die Neustädter trotz alledem motiviert in die Spielzeit. "Diese und mindestens die nächste Spielzeit werden wir immer wieder nach unten schielen müssen. Mittelfristig wollen wir uns aber zumindest etablieren, um in geraumer Zeit oben anzugreifen und mit neuen Sponsoren, einem neuen Pachtvertrag und verbesserter Struktur den Verein endlich in neue Höhen führen zu können", bekräftigt Schwarze.

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