Als der Hallensprecher verkündete, dass Viktoria Buchholz den FC Rumeln-Kaldenhausen aufgrund mehr geschossener Tore in der Tabelle hinter sich lassen würde, wurde es laut in der Ecke des A-Ligisten. Mit Ausrufen wie „Fußballmafia FVN“, oder „Wir haben gegen Buchholz gewonnen, wie kann es sein, dass wir raus sind?“ machten sich Spieler, Funktionäre und Fans Luft ob des unglücklichen Ausscheidens ihres Teams.
Trainer Heinz Nellen, der sich den entscheidenden 5:3-Sieg der Viktoria über Preußen Duisburg angeschaut hatte, versuchte am Ende einer emotionalen Achterbahnfahrt die richtigen Worte zu finden. „Leider haben wir vier Tore zu wenig geschossen, wir wären gerne weitergekommen", erklärte er enttäuscht. „Im direkten Vergleich geht man eigentlich nicht zuerst nach geschossenen Toren. Das Spiel gegen Buchholz haben wir gewonnen, damit waren wir eigentlich besser als sie“, erklärte Nellen vielsagend.
Dennoch wollte er den Grund für das Ausscheiden nicht nur im Turniersystem suchen. „In den ersten beiden Spielen waren wir sehr schlecht, an sich hätten wir die gewinnen müssen“, kritisierte Nellen, der von seinem Team immerhin sagen konnte, dass es neben Genc Osman und dem DSV 1900 als einziges ungeschlagen durch den Turniertag ging. „Das ist das Positive an dem Ganzen", erklärte er knapp.
Freude auf der Gegenseite
Beim Rivalen sah die Welt naturgemäß anders aus. Co-Trainer Mark Schulz hatte zu dem umstrittenen System nicht viel zu sagen, freute sich aber natürlich über den Finalrundeneinzug. „Am Ende ist es natürlich unglücklich für Rumeln, dass es an den geschossenen Toren scheitert. Wir haben das Reglement nicht gemacht, nehmen es aber im Moment natürlich dankbar an. Am Ende hätten wir uns aber auch nicht beschweren dürfen, wenn wir rausgeflogen wären", kommentierte er.
Insgesamt bescheinigte er seinem Team aber eine gelungene Vorrunde. „Ich nehme das als gute Einheit in der Wintervorbereitung mit. Letztendlich steht aber der Spaß im Vordergrund und vor allem natürlich, dass sich keiner verletzt.“
Um den Titel sieht er sein Team übrigens nicht mitspielen. „Da gibt es ganz andere Kaliber. Wenn wir die Stadtmeisterschaft holen würden, wäre das schon eine große Überraschung“, erklärte Schulz mit Blick auf den Finaltag, an dem unter anderem Konkurrenz aus der Landesliga und Regionalligist VfB Homberg auf den Bezirksligavertreter warten.