Die Meinung des Werdener Geschäftsführers teilt Yurdumspor Essen scheinbar nicht. Der Verein aus dem Essener Süden nahm wie folgt zum Spielabbruch in Werden Stellung:
"Beim Spiel unserer ersten Mannschaft gab es am Sonntag einen unnötigen Spielabbruch kurz vor der Halbzeit. In einer sehr fairen Begegnung beider Mannschaften, war nach einem Zweikampf an der Seitenlinie der Ball ganz klar im Aus. Yurdumspor hätte einen Einwurf bekommen müssen. Als der Vereinsassistent von Werden-Heidhausen die Fahne nicht hob und der schlechte Schiedsrichter dies übersah, regte sich unser Innenveteidiger Sertan Gedik auf und diskutierte mit dem Vereinsassistenten von Werden-Heidhausen. Anschließend zeigte der Schiedsrichter ohne zu zögern und abzuwarten Sertan Gedik die Rote Karte. Als dann die Diskussionen weiterhin stiegen, dachten alle Beteiligten, dass der Schiedsrichter zur Halbzeit pfiff. Traurig war leider, dass diese ganz normale und ansehnliche Kreisliga-A-Begegnung vom unsicheren und völlig überforderten Schiedsrichter in einer ganz normalen Spielsituation abgebrochen wurde. Die Spieler von Werden-Heidhausen und von Yurdumspor waren über diese Entscheidung geschockt. Der Schiedsrichter ging daraufhin ohne etwas zu kommentieren in Richtung Kabine. Es gab auch leider keine Hoffnung, dass er die Partie fortsetzen könnte. Sowohl in der Hinrunde als auch zu Beginn der Rückrunde kämpft Yurdumspor gegen Schiedsrichter-Entscheidungen, die nicht zu akzeptieren sind. Hiermit möchten wir allen fußballbegeisterten Menschen mitteilen, dass wir uns unseren steigenden Erfolg von keinem nehmen lassen werden und bedauern solche Entscheidungen. Wir als Yurdumspor möchten einfach nur Fußball spielen und uns wie auch andere Vereine auf dieser Welt freundlich und fair präsentieren. Denn so leicht darf kein Schiedsrichter eine solche Begegnung abbrechen. So was verdient sich kein Zuschauer, Spieler, Trainer und alle Beteiligten, die sich sonntags die Mühe machen, auf den Sportplatz zu gehen. Wir hoffen nicht, sondern erwarten von den Verantwortlichen ein Wiederholungsspiel mit gestandenen Schiedsrichtern."
Der RS-Kommentar zu den Vorfällen in Werden (von Martin Herms): Wer einen "gestandenen Schiedsrichter" fordert, sollte den Tatsachen zunächst ins Auge sehen. Kreisliga-Fußball hat ohne Frage seinen Charme, ist jedoch in den meisten Fällen auch nicht viel mehr als reiner Rumpelfußball. Ein nichtsdestotrotz wunderbares Hobby, das freilich nicht von der Kunst oder der Ästhetik der beteiligten Hobbykicker lebt. Wie es das Regelbuch so will, kann ein Spiel nur mit einem Schiedsrichter über die Bühne gehen. Für knapp 20 Euro Aufwandsentschädigung müssen die Männer in Schwarz bei Wind und Wetter Beleidigungen, Bedrohungen oder oftmals auch tätliche Angriffe über sich ergehen lassen. Die Zahl der Gewaltaten gegenüber den Unparteiischen steigt in den unteren Spielklassen drastisch an. Ähnlich wie am Sonntag in Werden sind es scheinbar bedeutungslose Entscheidungen, die das Fass zum Überlaufen bringen. In diesen Fällen sind jedoch nicht nur die zuständigen Spruchkammern gefordert, sondern vor allem die betroffenen Vereine. Wer als Klub Gewalt toleriert und nicht die notwendigen Konsequenzen zieht, gehört aus dem Verkehr gezogen. Emotionen und hitzige Diskussionen gehören ohne Frage dazu, dessen sind sich wohl auch die Schiedsrichter bewusst. Gewalt ist jedoch nicht mehr zu tolerieren und die betroffenen Spieler müssen gnadenlos bestraft werden, um endlich ein Zeichen zu setzen. Wer aber der Meinung ist, dass er einen gestanden Schiedsrichter benötigt, kann es ansonsten doch ruhig bei den Profis versuchen.