Das Derby der Kreisliga A sollte ein tolles Fußballfest werden. Westfalia organisierte ein breites Rahmenprogramm mit einer Tombola, Lattenschießen und Musik. Das Spiel gehört für beide Lüner Mannschaften zum absoluten Highlight der Saison. Dieses Jahr wurde es jedoch überschattet von einer kuriosen Anküdigung seitens einiger Wethmarer.
Es kann bei einem Spaziergang durch die Lüner Stadt schon einmal vorkommen, dass man einen Aufkleber mit der Aufschrift "100% Wethmar" sieht. Das ist eine tolle Unterstüzung für einen solchen kleinen Verein.
In dieser Woche jedoch geriet diese 100-prozentige Unterstützung etwas außer Kontrolle. Im Internet wurde angekündigt, dass es einen Derbymarsch geben wird und Pyrotechnik eingesetzt werden sollte, außerdem wurden Flyer mit der Aufschrift "150% Anti-Alstedde" verteilt.
Bernd Völkering, der zweite Vorsitzende von Westfalia Wethmar, ist außer sich über die Vorkommnisse in seinem Verein.
"100% Wethmar, 150% Anti-Alstedde"
"Das war eine Aktion von wenigen Privatpersonen. Der Verein hat damit nichts zu tun. Wir haben ein schönes Fußballfest organisiert, und jetzt mache ich drei Kreuze wenn wir den Sonntag hinter uns haben," sagt Völkering gegenüber RevierSport.
Die Nachricht wurde aber im sozialen Netzwerk Facebook angekündigt, sodass sie rasch Verbreitung fand. Als der Verein darauf aufmerksam wurde, löschte man die Daten. "Wir wollten keine große Sache daraus machen. Das war ein großer Fehler der Jungs, die dafür verantwortlich gewesen sind. Wir haben jegliche Aktionen dieser Art verboten. Leider ist die ganze Sache nun breitgetreten worden, sodass wir reagieren mussten," fügt Völkering hinzu.
Zuerst gab es einen Artikel in den Lokalnachrichten in Lünen, bis schließlich sogar der WDR auf die Sache aufmerksam wurde.
Lokalnachrichten, WDR, Facebook
"Als alles aus Facebook gelöscht wurde und wir uns bei Alstedde entschuldigten, dachten wir eigentlich die Sache wäre geregelt. Durch die ganze Aufmerksamkeit in der Presse müssen wir jedoch für alles gewappnet sein."
Völkering hat keine Angst, dass sich die Fans der Westfalia oder von BW nicht benehmen können. "Wir haben mit den Jungs geredet und sie sehen ein, dass es eine mehr als nur dumme Aktion war. Da wird von unseren Fans nichts Negatives mehr kommen und auch von Alstedde befürchte ich nichts. Vergleiche mit den DFB-Pokal-Spielen in Dortmund und Frankfurt sind lächerlich."
Völkering hat jedoch Angst vor Trittbrettfahrern, die das Derby für mögliche Randale missbrauchen könnten. Deshalb wird die Polizei anwesend sein und ein privater Ordnungsdienst wurde engagiert.
Auch von Seiten des Gegners gibt es deeskalierende Worte. BW-Geschäftsführer Karsten Hauke sieht die ganze Sache nicht so eng. "Wethmar hat sich geäußert und entschuldigt, damit war für uns die Sache gegessen. Wir waren genauso überrascht wie die Kollegen vom TuS. Im Endeffekt waren das ja nur einige Leute vom Verein.W
Westfalia-Spielertrainer Alexander Lüggert sieht die Sache ähnlich und versucht, seine Mannschaft auf das Sportliche einzustellen. "Das ist zu viel. Die Aktion mit den Flyern wurde schnell unterbunden und vom Rest haben die Mannschaft und ich nicht viel mitbekommen."
Angst vor Randale
Wahrlich sind die Vergleiche zwischen den Ausschreitungen im DFB-Pokal maßlos übertrieben. Zwar hat es schon hin und wieder in unteren Ligen Bengalos gegeben, doch sind solche Aktionen äußerst selten. In jedem Fall hat man es geschafft ein Derby, auf das sich viele gefreut haben, in Misskredit zu bringen.
Nun bleibt abzuwarten, was Sonntag wirklich passieren wird.