Trotz des späten Ausgleichs wirkte Pascal Bieler, Trainer der U19 des Wuppertaler Löwenstalls – wie die Jugendmannschaften der Rot-Blauen genannt werden – entspannt. Obwohl die sportliche Situation etwas anderes vermuten lassen könnte. Der WSV befindet sich als Aufsteiger in der A-Junioren-Bundesliga West auf dem ersten Abstiegsplatz. Vier Punkte fuhr Bielers Truppe an den ersten fünf Spieltag ein. Es sind nicht nur die Zähler, die auf dem Punktekonto fehlen. Der Trainer vermisst eine besondere Spieleigenschaft, die der WSV in den kommenden Wochen unbedingt braucht, um dem Ligaverbleib Stück für Stück näher zu kommen.
WSV kassierte bislang die meisten Gegentore
„Wir brauchen noch die letzte Konsequenz beim Verteidigen und im Abschluss. Das konnte man auch gegen den MSV beobachten. Wir kamen mehrmals zum Abschluss, aber das waren halbe Rückgaben“, befand Bieler. Es sind kleine, aber ausschlaggebende Aspekte, die derzeit den Unterschied zu anderen Teams machen. Mit 16 Gegentreffern stellt der Liga-Neuling bislang die Schießbude der Liga – auch der 2:9-Niederlage gegen den BVB geschuldet.
Dabei wäre es grade für den finanziell angeschlagenen Wuppertaler SV enorm wichtig, wenn die A- und B-Junioren auch in der kommenden Spielzeit jeweils in der Bundesliga aktiv sind. „Dem Verein tut es gut, eine solche Jugendarbeit zu besitzen. Wir haben eine hungrige und willige Truppe, die aber leider immer noch einige individuelle Fehler macht. Trotzdem kommt es auch der Regionalliga-Mannschaft zugute, wenn die U17 und U19 in der Bundesliga bleiben“.
Bieler: „Es liegt an den Jungs, sich zu beweisen“
Grade die Bindung zwischen den A-Junioren und der ersten Mannschaft, die von Andreas Zimmermann trainiert wird, ist einzigartig. Pascal Bieler betreut die U19 als Cheftrainer, sitzt aber gleichzeitig als Co-Trainer in der Regionalliga auf der Bank. Er verkörpert somit die Verbindung zwischen dem Jugend- und Erwachsenenbereich. Nick Osygus und Mike Osenberg sind nur zwei Spieler, die aus der eigenen Jugend kamen und unter Zimmermann in der ersten Mannschaft Fuß gefasst haben.
Wer möglicherweise als nächstes aufrückt, vermochte Bieler aber noch nicht abzuschätzen. „Es sind viele gute Spieler in unseren Reihen. Sie spielen allerdings noch Jugendfussball. Der Unterschied zu den Senioren ist die Stabilität. Erstmal müssen sich die Jungs gegen gleichaltrige durchsetzen. Es liegt an ihnen, sich hier zu beweisen, Spiele zu gewinnen und Spaß zu haben.“