Nico Köhler meldet sich zurück. Sechs Treffer hatte der Mittelstürmer in der Hinrunde für RWE in der A-Junioren-Niederrheinliga erzielt. Dennoch fand sich der 19-Jährige nach der Verpflichtung von Mervan Aydin von Borussia Mönchengladbach zu Beginn der Rückserie auf der Bank wieder. Auch gegen den 1. FC Mönchengladbach kam der Zwillingsbruder von Robin Köhler zunächst nicht zum Einsatz. Mit dem 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit rettete er sich und seinem Trainer den Sonntag.
Denn Nico Köhler war über seine Degradierung nicht amüsiert. Doch statt den Kopf hängen zu lassen, biss er sich nach seiner Einwechslung - von Damian Apfeld auf die halblinke Sturmseite beordert – mit Wut zurück ins Spiel. „Ausgerechnet der Nico Köhler, der vor dem Spiel so ein Fresse zieht, macht das Tor“, jubelte Apfeld anschließend.
„Ja, es stimmt. Ich war ein bisschen angefressen“, nickte Köhler. „Aber mit dem Tor ist alles wieder vergessen.“ Der Treffer gegen den direkten Konkurrenten entschädige für alles. „Ich wollte der Mannschaft gerne helfen. Das ist mir ja nun gelungen“, war er entsprechend zufrieden. „Wir müssen Meister werden und aufsteigen. Das ist das Ziel hier in Essen.“ Köhler, der in der vergangenen Serie bereits in der U19-Bundesliga für RWE am Ball war, glaubt, dass das gelingen wird. „Gladbach haben wir abgehängt. Jetzt kommt noch Wuppertal, ansonsten müssten wir eigentlich durchgehen.“
Sein Trainer hat nun die Qual der Wahl hat, wen er spielen lässt. „Alkan Talas entscheidet sozusagen immer das Spiel, wenn er reinkommt. Aber dass Nico Köhler getroffen hat, ist schon etwas Tolles“, freute sich Apfeld mit dem Stürmer. „Er war unangefochtener Stammspieler, kam aber nicht gut aus der Winterpause. In der letzten Woche hat er schon nicht von Beginn an gespielt. Aber hat eine tolle Moral gezeigt. Ich freue mich sehr für ihn. Er ist jetzt wieder da.“ Damit steht es im internen Kampf um die Rückrunden-Torjäger-Krone in der Sturmspitze eins-zu-eins zwischen Köhler und Aydin, der beim Rückrundenauftakt getroffen hatte. Aber vielleicht spielen sie ja demnächst auch beide. „Warum nicht, das ist nicht ausgeschlossen“, so Apfeld.