Bis zum Turnier absolvieren die deutschen Junioren nur noch zwei Tests - am 27. März in Ahlen gegen die Niederlande und vier Tage später in Paderborn gegen Weißrussland. Der Duisburger Sandro Wagner hatte die DFB-Elf mit seinem ersten Tor im dritten U21-Spiel in Führung gebracht (22.). Vier Minuten später nutzte der irische Innenverteidiger Michael Spillane aber eine Unsicherheit in der deutschen Hintermannschaft zum Ausgleich.
Neben den vier ins A-Team berufenen Akteuren Mesut Özil, Serdar Tasci, Marko Marin und Andreas Beck sowie vier verletzten Stammspielern um Spielmacher Toni Kroos musste Hrubesch kurzfristig auch den Schalker Innenverteidiger Benedikt Höwedes (Oberschenkelprobleme) ersetzen. Die vielen Umstellungen waren der Mannschaft deutlich anzumerken. In der Abwehr war vor allem der übernervös wirkende Freiburger Daniel Schwaab ein Unsicherheitsfaktor, im Mittelfeld kauften die Gastgeber der DFB-Elf mit ihrem körperbetonten Spiel den Schneid ab, die Stürmer Wagner und Daniel Halfar waren kaum ins Spiel eingebunden.
Zu allem Überfluss musste Kapitän Sami Khedira (VfB Stuttgart) bereits nach 29 Minuten wegen einer Oberschenkelprellung vom Platz. Gefährliche Aktionen der deutschen Elf resultierten zumeist aus Zufällen oder Einzelaktionen. Bezeichnend war der Führungstreffer, bei dem Wagner nach einer abgeblockten Hereingabe per Außenrist aus eigentlich unmöglichem Winkel aufs Tor schoss und Erfolg hatte. Vier Minuten später kassierte die DFB-Elf aber den Ausgleich: Nach einer Flanke von rechts standen gleich drei Iren frei vor Neuer, Spillane köpfte den Ball ein. Innerhalb weniger Minuten hatte die DFB-Elf dann aber gleich dreimal Pech.
Der starke Änis Ben-Hatira (MSV Duisburg), der wie der Hoffenheimer Innenverteidiger Matthias Jaissle zu seinem Debüt kam, traf in der 38. Minute die Querlatte und sieben Minuten später den Pfosten. Auch Fabian Johnson (1860 München) traf den Pfosten (38.). Im zweiten Durchgang egalisierten sich beide Teams weitgehend, es gab nur wenige Torraumszenen. Neben Ben-Hatira hinterließ der Hamburger Jerome Boateng als Höwedes-Ersatz auf der ungewohnten Innenverteidiger-Position den besten Eindruck.