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Italienischer Verband setzt Befragungen fort

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Die Ermittlungen um den italienischen Fußball-Manipulationsskandal sind mit weiteren Schiedsrichterbefragungen fortgesetzt worden. Zudem wurde Roberto Donadoni, Ex-Trainer von Juventus Turin, vernommen.

Mit Schiedsrichterbefragungen sind die Ermittlungen im italienischen Fußball-Manipulationsskandal fortgesetzt worden. Vernommen wurde unter anderem der zunächst für die WM in Deutschland nominierte und anschließend vom italienischen Verband (FIGC) zurückgezogene Referee Massimo De Santis. Der 44-Jährige beteuerte seine vollkommene Unschuld. Vorgeladen waren auch die bekannten Serie-A-Schiedsrichter Salvatore Racalbuto, Gianluca Paparesta und Paolo Bertini.

Die römische Staatsanwaltschaft befragte am Mittwoch als Zeuge den Ex-Trainer des Erstligisten Livorno Calcio, Roberto Donadoni. Die Staatsanwälte wollen klären, ob Livorno durch das von Luciano Moggi, Ex-Manager von Rekordmeister Juventus Turin, organisierte Absprachensystem benachteiligt wurde.

Schiedsrichter-Verband sucht neuen Präsidenten

Inzwischen sucht der italienische Schiedsrichter-Verband (AIA) einen Nachfolger für seinen vor drei Wochen zurückgetretenen Präsidenten Tullio Lainese. Dieser hatte wegen seiner Verstrickung in den Skandal das Handtuch werfen müssen. Als möglicher Nachfolger ist der Ex-Trainer des italienischen Nationalteams, Dino Zoff, im Gespräch. Ein Beschluss über den neuen AIA-Chef, der das lädierte Image des Schiedsrichterverbandes aufpolieren soll, wird voraussichtlich in der kommenden Woche gefasst.

Am kommenden Montag wird die italienische Fußball-Liga auch über die Zukunft seines Präsidenten, Adriano Galliani, entscheiden. Dieser verweigert hartnäckig den Rücktritt. Galliani bestritt auch, bis zur Verabschiedung eines neuen Liga-Statuts mit einem unabhängigen Manager an der Seite die Liga weiterführen zu wollen. Galliani wird beschuldigt, 2001 mit mehreren gekauften Stimmen die Wahl zum Liga-Chef gewonnen zu haben.

Rückendeckung von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi

Rückendeckung erhielt Galliani von Milans Eigentümer, dem Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi. "Ich kenne keinen Menschen, der so ehrlich ist wie Galliani. Ich bin absolut sicher, dass er als Liga-Chef niemals etwas Illegales getan hat", sagte Berlusconi, der bei der am 15. Juni geplanten Aufsichtratsitzung seines Klubs wieder den Posten des Milan-Präsidenten übernehmen wird.

Der bei den Parlamentswahlen im April abgewählte Medienmagnat bestritt zudem, dass der AC Mailand mit Juventus die Meisterschaftsspiele beeinflusst habe. Man versuche, auch Milan in den Sumpf zu zerren, "doch wir haben immer loyal auf dem Spielfeld gewonnen", betonte Berlusconi.

Die durch die Manipulationen benachteiligten Klubs verlangen inzwischen Schadenersatz. Zweitligist Brescia Calcio, der in der Saison 2004/05 aus der Serie A abgestiegen war, fordert Gerechtigkeit. "Wir haben Anspruch auf die Serie A, weil die Meisterschaft zutiefst manipuliert worden ist", sagte Brescias Rechtsanwalt. Der Chef des Zweitligisten FC Bologna, Alfredo Cazzola, forderte indes die Beschlagnahmung des Vermögens des ehemaligen Juve-Managers Moggi sowie des ebenfalls in den Skandal verwickelten Turiner Ex-Geschäftsführers Antonio Giraudo sowie des Ex-Verbandschefs Franco Carraro.

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