Im französischen Fußball bahnt sich Ungemach an. Zwei vom Weltverband FIFA lizenzierte Spielervermittler sind in Frankreich unter dem Verdacht der Terror-Finanzierung festgenommen worden. Der Chef der Spieler-Agentur GMA mit Sitz in Monaco, Gunther Albert, und dessen Angestellter Fabiene Piveteau sollen über zwei frühere Mitarbeiter des korsischen Erstligisten SEC Bastia Provisionsgelder an die nationalistische Partei der Mittelmeer-Insel weitergeleitet haben. Die nationalistische Partei gilt als politischer Arm der gewalttätigen Separatisten.
Nationalisten-Chef Pieri im Zentrum des Interesses
Dabei soll es sich um eine Summe von 103.000 Euro handeln. Das Geld floss im Rahmen des Transfers des ghanaischen Mittelfeldspielers Michael Essien von Bastia zu Olympique Lyon als Teil der Provision. Die zwei Kontaktpersonen der Spielervermittler hatten ihre Anstellung beim SEC Bastia im November gekündigt. Sie sollen das Geld an den korsischen Nationalisten-Chef Charles Pieri geschleust haben. Pieri steht unter dem Verdacht, den Terror der Separatisten auf Korsika zu unterstützen. Im vergangenen Jahr hatte Pieri für einige Wochen aushilfsweise beim SEC Bastia als Generalsekretär gearbeitet.
Inwieweit der Klub in die angebliche Terror-Finanzierung verstrickt ist, soll jetzt die Staatsanwaltschaft klären. Ligachef Frederic Thiriez kündigte bereits an, dass die Ligue 1 als Nebenkläger auftreten wird. "Ich kann nicht zulassen, dass das Image des Fußballs durch mafiose Praktiken beschmutzt wird", sagte Thiriez.