Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat sich nach dem 2:2-Unentschieden der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien zum Interview gestellt.
Frage: "Jürgen Klinsmann, wie enttäuscht sind Sie, dass es wieder nicht zu einem Sieg gegen eine große Fußball-Nation gereicht hat?"
Jürgen Klinsmann: "Ich habe der Mannschaft in der Kabine trotzdem ein Riesenkompliment gemacht. Die Art und Weise, wie sie die Dinge, die wir von ihr gefordert haben, umgesetzt hat, stimmt uns sehr positiv. Aber sicher ist es schon ein bisschen ärgerlich und schmerzhaft, so kurz vor Schluss noch ein Ding zu fangen. Jetzt müssen wir noch ein paar Monate warten, bis wir dann eben beim Konföderationen-Pokal eine große Mannschaft schlagen.
Frage: "Wie haben Sie den Ausgleich zum 2:2 gesehen?"
Klinsmann: "Der Freistoß wurde blitzschnell ausgeführt. Da waren wir nicht abgestimmt genug. Der Heber von Crespo war dann allererste Sahne. Jens Lehmann kann man da in keinster Weise einen Vorwurf machen."
Frage: "Musste Ihr Team dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen?"
Klinsmann: "Die erste Halbzeit war beeindruckend. Die Mannschaft hat ein aggressives Pressing gespielt, agiert und die Argentinier permanent unter Druck gesetzt. In der zweiten Halbzeit haben sich Verschleißerscheinungen gezeigt. Da konnten wir das Spiel nicht beruhigen. Es sind zu viele Fehler passiert. Diese Konzentrationsfehler haben die Argentinier ausgenutzt. Zum Schluss haben wir ein kleines Lehrgeld gezahlt. Ich denke, die Jungs haben viel mitgenommen aus diesem Spiel."
Frage: "Wo sehen Sie Ihre Mannschaft 16 Monate vor WM-Beginn?"
Klinsmann: "Wir haben gezeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Wir müssen unsere Spielkultur weiterentwickeln - nach vorne und offensiv. Das alles wächst, und es macht Spaß zuzusehen. Dieses Spiel hat uns wieder ein Stück Respekt bei den anderen Nationen verschafft. Das macht mich sehr zuversichtlich. Nicht nur die Argentinier schauen uns sicherlich anders an als noch vor einem halben Jahr."
Frage: "Wie werden Sie die nächsten Aufgaben angehen?"
Klinsmann: "Wir werden weiter viele Dinge ausprobieren, um zu sehen, wie sie funktionieren. Wir konzentrieren uns nun auf das Wesentliche. Alle wollen dabei sein 2006. Bis dahin müssen wir sicherlich noch Rückschläge hinnehmen. Aber wir haben gesehen: Wir können mithalten mit Argentinien oder auch Brasilien. Das baut das Selbstbewusstsein auf."