Nach seiner Entlassung als Trainer der schottischen Nationalmannschaft steht der ehemalige Coach des deutschen Teams, Berti Vogts, möglicherweise vor einer Rückkehr zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der 58-Jährige hat zumindest schon einmal Interesse am Posten des Chef-Scouts, den Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Teammanager Oliver Bierhoff in der Vorbereitung auf die WM 2006 installieren wollen, bekundet.
Erste Gespräche geführt
"Wenn Interesse besteht, werde ich mich mit Oliver Bierhoff und Jürgen Klinsmann zusammensetzen. Das waren ja beide meine Spieler. Das können wir jederzeit diskutieren", sagte Vogts der Münchner Zeitung tz. Laut Informationen der Bild soll Vogts Wunschkandidat von Klinsmann sein. Es soll bereits erste Gespräche gegeben haben.
"Ich habe schon mehrere Mal erwähnt: Wenn der DFB die Möglichkeit hat, ihn für Planungen einzubinden, dann sollte man das überlegen. Er hat Knowhow und Fachwissen, kennt sich im Welt-Fußball bestens aus", sagte Klinsmann am Dienstag auf der Pressekonferenz in Düsseldorf. Zur genauen Bezeichnung der möglichen Position, die Vogts beim DFB einnehmen könnte, meinte der Ex-DFB-Kapitän: "In welcher Funktion, das wird sich zeigen."
DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder äußerte: "Mir ist vom Trainerstab gesagt worden, dass man gerne einen Scout hätte. Über Namen wurde dabei nicht gesprochen." Er habe den Namen Vogts im Zusammenhang mit dem Posten des Chef-Scouts ebenfalls nur aus den Medien erfahren.
Vogts bestätigte gegenüber der tz lediglich einen "losen Kontakt" vor einigen Monaten zu DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. "Eine Rückkehr zum DFB käme auf das Aufgabengebiet an. Ich habe über 20 Jahre beim DFB gearbeitet. Das war eine schöne Zeit", führte Vogts weiter aus.
Vogts war bereits "Nationalmannschafts-Spion"
Bierhoff, zusammen mit Klinsmann unter Vogts 1996 Europameister in England, hatte vor dem Länderspiel der DFB-Auswahl am Mittwoch (20.45 Uhr/live in der ARD) in Düsseldorf gegen Argentinien verkündet, dass es künftig beim DFB einen Chef-Scout geben soll. Der Kandidat müsse "detaillierte Analysen vom Gegner erstellen, Fußball-Sachverstand haben und über Kontakte verfügen". Er soll zudem die internationalen Entwicklungen beobachten und als Bindeglied zur Trainerausbildung in Deutschland fungieren.