Der Wechsel von David Beckham zu Real Madrid ist der Transfer des Jahres - nicht für Dieter Hoeneß. Der Manager von Hertha BSC Berlin kritisiert den Deal und glaubt nicht, dass sich das Geschäft für die "Königlichen" rechnen wird. Auch der Trikotverkauf in Fernost bringe nicht den erhofften Geldsegen. Real zahlt für "Becks" insgesamt 35 Millionen Euro Ablöse.
"Von jedem verkauften Trikot gehen rund 90 Prozent an den Ausrüster, beim Verein landen nur zehn bis zwölf Prozent", rechnete Hoeneß in der Berliner Morgenpost vor und bilanzierte: "Da die Trikots in Asien wegen der geringeren Kaufkraft der Bevölkerung wesentlich billiger sind als in Europa, muss man bei 25 Millionen Euro schon sehr viele davon verkaufen."
Verstärkungen in der Abwehr wären sinnvoller
Der 50-Jährige stellte fest, dass es Real nicht allein um betriebswirtschaftliche Aspekte gehe, sondern um den "Ehrgeiz, auf dem Papier die besten Spieler in seiner Mannschaft zu haben". Um jedoch international Titel zu gewinnen, so Hoeneß, wäre für die Iberer "die eine oder andere Verstärkung für die Abwehr eigentlich viel wichtiger gewesen".
Im eigenen Land sieht der Manager die Zeiten horrender Ablösesummen zum Glück für beendet an und ist der Meinung, dass "die Basis der Klubs in Deutschland gesünder ist als in anderen Ligen". Denn in Spanien und Italien seien die Klubs seit ein, zwei Jahren nicht mehr in der Lage, die Gehälter pünktlich zu zahlen. Für den eigenen Verein schloss der 50-Jährige weitere Transfertätigkeiten aus: "Unsere Personalplanungen für die neue Saison sind abgeschlossen!"