Real Madrid und der FC Barcelona schnallen den Gürtel in Zukunft enger. Die spanischen Renommierklubs wollen nach den Berichten über den drohenden finanziellen Kollaps der Profi-Ligen in Spanien die Gehaltsschraube deutlich zurückdrehen. Das kündigten die beiden Spitzenklubs der Primera Division am Freitag an.
Real-Sportdirektor Valdano: "Gehälter-Wahnsinn hat bei uns ein Ende"
"Dieser Gehälter-Wahnsinn wird auch bei uns ein Ende haben. Bei Vertragsverlängerungen werden wir zukünftig keinen Erhöhungen des Gehalts mehr zustimmen. Die Spieler, die wir für die kommende Saison neu verpflichten, werden 20 bis 30 Prozent weniger verdienen als sie sich im Moment noch vorstellen. Wenn ein Profi deshalb nicht zu uns kommen will, dann soll er es bleiben lassen", meinte Reals Sportdirektor Jorge Valdano.
Auch der FC Barcelona, der nach einer über weite Strecken desolaten Spielzeit als Tabellensiebter vier Spieltage vor Saisonende zumindest noch alle Chancen auf den Einzug in den Uefa-Pokal hat, will den aktuellen Schuldenstand nach den Vorstandswahlen am 15. Juni massiv eindämmen. "Ich habe mit allen zehn Kandidaten für das Präsidentenamt bereits darüber gesprochen, dass wir keine garantierten Festgehälter mehr bezahlen. Wir werden zukünftig leistungsorientierte Verträge abschließen müssen, sonst geht der FC Barcelona schon bald zugrunde", sagte "Barca"-Manager Javier Perez.
In der vergangenen Woche hatte die Spielergewerkschaft des Landes (AFE) auf ihrer Jahrestagung in Madrid darauf hingewiesen, dass der Schuldenstand der Profiklubs dramatische Dimensionen erreicht habe. "Es gibt klare Anzeichen für einen Kollaps des spanischen Fußballs", sagte der AFE-Vorsitzende Gerardo Gonzalez. Laut Gonzales seien 80 Prozent der Klubs in der ersten und zweiten Liga zum Teil mit Gehaltszahlungen an die Profis in Verzug. Die Schulden bei den Spielern habe sich seit dem letzten Jahr auf rund 45 Millionen Euro verdoppelt.