Elf Zähler hat der Westfalenligist, der bekanntlich mit dem FC Schalke kooperiert, Vorsprung auf die Zweitvertretung Wattenscheids. Es sollte gelingen. Kirsch fiebert mit, allerdings nur am Spielfeldrand. "Zuletzt war ich bei einer Einheit im Fitness-Studio Zuschauerin", erinnert sich die gebürtige Castrop-Rauxelerin, "aktiv darf ich zurzeit nichts machen."
Wenn der "Doc" wieder grünes Licht gibt, sind Walking, Schwimmen oder Radfahren die Alternativen. "Meinen Traum, irgendwann vielleicht einmal in der Bundesliga zu spielen, habe ich nicht aufgegeben", legt sich Kirsch fest, "ohne Fußball kann ich nicht sein."
Auch wenn sie nicht weiß, wie es dann später organisatorisch weiter geht. "Mein Leben wird sich ein bisschen verändern", schmunzelt Kirsch. Auch das von Benjamin, dem Ehemann und Vater des kommenden Erdenbürgers. "Ich möchte schon gerne einen Jungen haben, später dann noch ein Mädchen, das kann der große Bruder immer beschützen."
Ein echtes Konzept, im Fußball spricht man von Taktik. "Wir hatten uns schon über Nachwuchs unterhalten, dass es aber so schnell gehen würde, das war nicht geplant", erzählt Kirsch offen. Wozu doch eine Winterpause alles gut ist. Kirsch: "Über einen möglichen Namen haben wir uns noch keine Gedanken gemacht." Hauptsache, alles geht gut. Der Ball ist momentan tabu, denn "der Puls wäre zu hoch".
Ihrem Job als freie Fitness-Ökonomin mit Diplom kann sie in einem Studio in Castrop Rauxel momentan auch nicht nachgehen. Auch wenn Kirsch, ein überzeugtes Kind des Reviers, sagt: "Mensch, ich fühle mich noch gar nicht schwanger. Ich bin nicht müde, mir wird auch nicht schlecht."
Für den angehenden Papa hat es den Vorteil, als Zuschauer nicht mehr allein am Rand zu stehen. "Fußball hat er selbst nie betrieben, er ist mehr für den Kraftsport", betont die bessere Hälfte. Seit fünf Jahren sind die beiden ein Paar, man lernte sich während ihrer Ausbildung zur Verlagskauffrau kennen, Benjamin arbeitete im Grafikbereich. Damals hieß die Spielerin noch Brandt, vor knapp drei Jahren dann der Ringetausch.
Wenn das Baby da ist, will Kirsch den Nachwuchs schnell für den Fußball begeistern. "Wenn 2011 die WM in Deutschland stattfindet, kann ich mein Kind schon mit ins Stadion nehmen", kündigt sie an, "super, wie sich unsere Sportart rasend entwickelt, da ist noch einiges zu erwarten."
Interessant dürfte auch sein, wie viele Mitspielerinnen sich später auch ankündigen, einmal auf das Kind aufzupassen - der Kader ist groß genug.