Eine echte Revier-Geschichte! Der Fall Virpi John. Die Koffer in Schönebeck gepackt, in Duisburg - so erklärte RevierSport in der Donnerstags-Ausgabe bereits exklusiv - könnte die 24-Jährige eine neue Heimat finden. Freitag traf sich die Technikerin - um die sich auch Bundesligist SC Bad Neuenahr bemühte - mit Jürgen Krust, Coach beim aktuellen Dritten der Bundesliga-Abschlusstabelle und DFB-Pokalfinalisten FCR 2001. "Wenn sie Bundesliga spielen will, fängt das Training am 14. Juli an", steht für den A-Lizenzinhaber fest. RevierSport unterhielt sich mit Krust.
Jürgen Krust, wie war die Zusammenkunft mit Virpi John? Das Gespräch verlief eigentlich sehr gut. Sie ist momentan ein wenig auf dem Trip: Weg vom Fußball. Über die Zeit in Schönebeck ist sie sehr frustriert. Dort will sie nicht mehr auflaufen. Ich wollte zu Beginn des Gesprächs wissen, ob noch was mit der SG laufen würde. Sie sagte mir, sie sei nicht raus geschmissen worden, sondern sie selbst hätte die Konsequenzen gezogen.
Also: Virpi John und Schönebeck ist nach Ihrem Eindruck ein geschlossenes Kapitel. Sie sagte mir, von ihrer Seite aus wäre es endgültig, obwohl SG-Coach Ralf Agolli mehrere Male angerufen hätte.
Würde sich Virpi nach Ihrem Eindruck auf ein Engagement mit dem FCR einlassen? Es ging zunächst einmal um unsere Zweitvertretung. Virpi erklärte, sie wollte sich nach dem Abgang aus Schönebeck eigentlich keinem Regionalligisten mehr anschließen. Sie sprach auch über ein Pausen-Jahr........
.....das in dieser Klasse tödlich wäre.... Ich habe ihr als eine Alternativ-Möglichkeit angeboten, in unserer Regionalliga-Auswahl aufzulaufen, mit der gleichzeitigen Option Bundesliga. Dafür, das habe ich auch klar gesagt, ist aber ihre Entwicklung entscheidend. Sie ist eine gute Spielerin, die vom Können eigentlich in die Bundesliga gehört. Allerdings war sie jahrelang vom Kopf her nicht bereit.
Wie sind die Parteien verblieben? Wir saßen eine Stunde zusammen, das lassen wir alles einmal sacken. Wenn sie Bundesliga spielen will, fängt das Training am 14. Juli an. Dann aber mit allen Aktiva und Passiva, darüber muss sie sich im Klaren sein. Wenn sie dazu noch nicht bereit ist, soll sie die Hinrunde in unserer Zweitvertretung bestreiten. Das ist eine Brücke, sie soll sich eine Alternative aussuchen. Damit kann jeder leben. Virpi hat keinen Zeitdruck.
Virpi ist 24, hat superviel Potenzial, war aber noch nie oben - blutet Ihnen das Herz? Sie hätte schon längst in die Bundesliga gehört. Bislang war ihr Leben als Fußballerin sehr bescheiden. Abzutreten, ohne wenigstens einmal in der Spitze gespielt zu haben, das kann niemanden bewegen.