Schon früh musste die Truppe von Sven Kahlert daher auch den ersten Gegentreffer hinnehmen. In der siebten Minute war es Antonia Göransson, die Meike Kämpers Vertreterin Christina Bellinghoven zum ersten Mal überlistete. Doch die Führung währte nicht lange. Nur zwei Minuten später konnte Dolores Silva aber schon ausgleichen und erzielte mit dem Treffer zum 1:1 ihr erstes Tor für die Duisburgerinnen überhaupt. Kahlert war durchaus angetan. "Ich bin nicht unzufrieden, denn wir haben fast eine halbe Stunde gut mitgespielt und vor der Pause zwei Gegentore durch individuelle Fehler begünstigt."
Bis zur 20. Minute dauerte es, bis Genoveva Anonma zur erneuten Führung traf. Danach musste der FCR, der ohnehin schon ersatzgeschwächt in die brandenburgische Hauptstadt gefahren war, auf eine weitere Spielerin verzichten. Mandy Islacker musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden (28.) Für sie kam Gurbet Kalkan ins Spiel. Noch ärgerlicher war es dann, dass Pauline-Marie Bremer nach einer guten halben Stunde für den nächsten Treffer der Gastgeberinnen sorgte und Yuki Ogimi, die die Turbinen im Sommer sehr wahrscheinlich in Richtung Chelsea verlassen wird, kurz vor der Pause einen Strafstoß auf 4:1 erhöhte.
Nicht aufgegeben
In der zweiten Hälfte waren die Löwinnen dann durchaus bemüht und hielten lange Zeit dagegen. Lieke Martens fehlte in der 68. Minute jedoch das Glück, sonst hätte sie zumindest auf 2:4 verkürzen können. Doch zunächst verhinderte die Latte ihren Treffer, dann war Potsdams Keeperin Alysah Naeher noch zur Stelle und verhinderte den Anschlusstreffer.
Überhaupt muss man den Gästen zugute halten, dass sie, trotz des Rückstandes, dem sie die meiste Zeit hinterher gelaufen sind, niemals aufgesteckt haben. "Ein, zwei Tore hätten wir noch schießen können", sah Kahlert und war überzeugt: "Mit unserem kompletten, gesunden Team hätten wir vielleicht eine echte Chance gehabt zu punkten."
Daraus wurde aber nichts. Eine Viertelstunde vor Schluss zogen die Potsdamerinnen noch einmal an, Ada Hagerberg machte das 5:1 (74.), Stefanie Draws legte nur fünf Minuten später mit dem 6:1 nach und das Dingen war geritzt, auch, weil Bellinghoven - nach einem Pressschlag leicht angeschlagen - in der 85. Minute gleich zweimal sensationell gegen Hegerberg rettete.