Nach dem letzten Spieltag vor der Winterpause hat es den Fußball-Bezirksligisten nun erneut erwischt. Oliver Bähr, der die Meidericher als Gemmers Nachfolger am vorletzten Spieltag der Vorsaison vor dem Abstieg bewahrt hatte, tat es seinen Vorgänger nun gleich und warf ebenfalls das Handtuch an der Honigstraße.
Den endgültigen Ausschlag gab die 2:5-Pleite zum Jahresabschluss bei der TuS Bergeborbeck, mit der 06 den Sprung vom Relegationsplatz ans rettende Ufer verpasste und den Drittletzten, der noch ein Spiel weniger bestritten hat, auf einen Zähler herankommen ließ. Die Ursache ist aber nicht in Bergeborbeck zu suchen.
„Ich habe mir Gedanken über eine Zielsetzung gemacht, und diese habe ich nicht erreicht“, sagt der scheidende Trainer, der zu Saisonbeginn noch auf ein „Anknüpfen der letzten Rückrunde“ und „eine entspanntere Saison“ gehofft hatte. Je nach dem, wie es laufe, wolle man in Meiderich dann mal sehen, ob auch ein einstelliger Tabellenplatz drin sei, sagte Bähr während der Mannschaftsvorstellung. Ein einstelliger Tabellenplatz ist nach drei Siegen, fünf Remis und zehn Niederlagen zehn Zähler entfernt – die Saison mit einem Zähler zum direkten Abstiegsplatz alles andere als entspannt.
Mit 18 Punkten auf dem Konto hatte Bähr die Meidericher in der letzten Saison übernommen, 23 Zähler holte er in der Rückrunde. Von Anknüpfen kann da nun kaum die Rede sein. Hinzu kamen heftige Klatschen wie das 0:7 bei Rot-Weiß Mülheim und das 1:9 bei Blau-weiß Mintard, die Bähr schon zwischenzeitlich die Frage aufwarfen, ob es nicht sinnvoller sei, die Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Dass der finanziell nicht auf Rosen gebettet Verein für seine – hauptsächlich auf Freundschaft beruhenden – Verhältnisse mit seiner achtjährigen Ligazugehörigkeit eine gute Rolle spielt, ist Bähr klar. Und er möchte eben, dass dies so bleibt. „Es geht nicht um Oliver Bähr, es geht um Meiderich 06. Mit dem Wechsel im letzten Jahr konnte der Verein ja auch einiges bewegen. Ich hoffe, dass es diesmal ähnlich läuft und der Verein die Möglichkeit und die Zeit hat, sich neu aufzustellen.“
Fest steht für Bähr, der auch seinem Co-Trainer Dirk Kahlert das Amt des Cheftrainers anvertrauen würde und dies auch schon einige Male getan hatte, „dass ich sehr gerne in Meiderich gearbeitet habe. Ich habe dort viele Freunde gewonnen, wünsche allen Beteiligten das Beste und hoffe, dass der Klub den Klassenerhalt noch schafft. Aber ich bin jetzt nicht mehr der richtige Mann an der richtigen Stelle.“