Der Fußball-Bezirksligist wurde in den vergangenen Jahren gerne als launische Diva bezeichnet, weil die Rothebuscher oftmals den Spitzenmannschaften der Liga ihre Grenzen aufzeigten, aber gegen vermeintlich schwächere Klubs Punkte liegen ließen. „Ich hoffe, dass ich das endlich mal bei meiner Mannschaft aus den Köpfen bekomme. Wir müssen jedenfalls weniger Gegentore bekommen.
Das waren in der Vergangenheit zu viele. Offensiv sind wir stark besetzt und schwer ausrechenbar“, erklärt Trainer Udo Hauner. Ein Saisonziel gibt 53-jährige erfahrene Übungsleiter prinzipiell ungern vor. „Wir wollen wieder guten Fußball spielen und nach Möglichkeit unsere Vorjahresplatzierung bestätigen“, so Hauner. In der abgelaufenen Spielzeit belegte Adler Platz sechs, so dass es in der neuen Serie wieder ein Rang im oberen Tabellendrittel sein sollte. „Das wird“, ist sich Hauner bewusst, „ungleich schwieriger, weil die Liga wesentlich ausgeglichener ist“.
So prognostiziert er, dass es nicht noch einmal Ausreißer wie Hamborn oder Vierlinden an der Tabellenspitze oder Olympia Bocholt als abgeschlagenes Schlusslicht geben werde. „Die Aufsteiger Dingden und Haldern sind stark, dazu Königshardt als Landesliga-Absteiger, die wieder oben dabei sein werden“, vermutet Hauner. „Aber mein Favorit Nummer eins ist Blau-Weiß, weil der Trainer es geschafft hat, eine kompakte Mannschaft zu formen. Bocholt 26 und Friedrichsfeld sehe ich ebenfalls vorne.“
Mannschaft fast unverändert Personell hat sich der Kader nur unwesentlich verändert. Mit Gino Seggio, den es zu Sterkrade 72 zog, haben die Rothebuscher nur einen Akteur verloren. Seine Position nimmt der 22-jährige Joel Goldberg (Batenbrocker Ruhrpott Kicker) ein. Hauner schwärmt: „Der Junge ist mehr als nur Ersatz. Er hat Zug zum Tor, ist zielstrebig und dazu flexibel einsetzbar.“ Sein Potenzial deutete der Spielmacher schon in der Vorbereitung an. So traf er im Testspiel gegen Deuten (6:2) dreifach (siehe Artikel links). Zurück im Waldstadion ist Erdem Saglam (TSV Safakspor). Anil Kahraman kam von SW Alstaden, Dustin Küchler, Enes Türk und Vernes Cibric aus der eigenen Jugend. Gino Schlipper, Sohn des ehemaligen Adler-Spielers Uwe, hat zuletzt eine Pause eingelegt und soll vorzeitig zum Senior erklärt werden. „Wir wollen hier Jugendliche langsam an die erste Mannschaft heranführen und sie zu gestandenen Spielern entwickeln“, erklärt Hauner, dem mit Jan Golembiewski ein 26 Jahre junger Co-Trainer zur Seite steht.
Das Potenzial der Adler ist unbestritten. Das wollen sie nicht nur manchmal unter Beweis stellen, sondern konstant. Mit weniger Gegentoren.