Oft gingen die Schwarz-Weißen in ihren Gastspielen beim SV Adler Osterfeld leer aus. Und auch an diesem dritten Spieltag der noch jungen Saison stand das Duell mit den Rot-Weißen für den VfB unter keinem guten Stern: Trainer Mevlüt Ata musste improvisieren und zahlreiche Ausfälle kompensieren. So rückten die Routiniers Sascha Bartsch und Aziz Rachidi in die Startelf. Doch die Bottroper machten ihre Sache gut und fuhren schließlich einen 2:0-Sieg in Osterfeld ein.
In Anbetracht der ersten 45 Minuten schien es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die Hausherren in Führung gehen sollten. Die Osterfelder verzeichneten mehr Spielanteile und kamen ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor von VfB-Keeper Marco Rinski, der jedoch stets zur Stelle war. „Adler hat sich vor dem Tor sehr kompliziert angestellt, das kam uns natürlich sehr gelegen“, wusste Ata, dass er den Sieg auch der Abschlussschwäche des Gegners zu verdanken hatte. Denn: Seine Schützlinge fanden im ersten Durchgang kaum die richtigen Mittel, um die Defensive des Gastgebers ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Zu ideenlos wirkte das Spiel der Schwarz-Weißen phasenweise.
Kein Wunder also, dass Ata sein Team in der Halbzeitpause taktisch neu ausgerichtet hat. „Dadurch konnten wir für mehr Entlastung sorgen“, so Ata, dessen Team obendrein einen Blitzstart in den zweiten Spielabschnitt erwischte. Kaum vier Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, da stand Cem Sakiz nach einer flachen Hereingabe im Strafraum der Oberhausener goldrichtig: Der junge Flügelstürmer schob das runde Leder zur 1:0-Führung über die Linie. „Danach musste Osterfeld noch mehr ins Spiel investieren und wir hatten die Gelegenheit, zu kontern“, äußerte sich Ata.
Rinski entschärft einen Elfmeter
Doch zunächst mussten die Bottroper weitere Druckphasen der Hausherren überstehen. Adler reagierte auf den Rückstand mit wütenden Angriffen, immer wieder wurde Rinski im Tor geprüft. Zudem verpasste Niko Andreadakis in der 72. Minute die Chance zur möglichen Vorentscheidung für sein Team; um Haaresbreite hätte sich das nach 76 Minuten gerächt. Der eingewechselte Torsten Jablonski kam im Strafraum des VfB zu Fall, Schiedsrichter Sven Terwolbeck entschied sofort auf Elfmeter. Doch auch vom Punkt zeigten sich die Osterfelder an diesem Tag zu unpräzise – Rinski parierte den Schuss von Tobias Hauner.
Eine Viertelstunde lang musste der VfB im Anschluss noch um den dritten Sieg im dritten Meisterschaftsspiel bangen. Dann erlöste Andreadakis seine Mitspieler und den mitgereisten Anhang in der 90. Minute, als er nach einem gewonnenen Zweikampf gegen den Ex-Rhenanen Chris-Evans Pieritz schnell schaltete: Adler-Torhüter Kevin Strauch stand zu weit vor seinem Tor, Andreadakis zog aus über 30 Metern ab – 2:0. „Hut ab vor dieser Leistung. Das war ein Sieg des Willens“, lobte Ata sein Team.