Wolfgang Gräfen, seit wann steht Ihr Aus bei TuS 84/10 fest? So etwas habe ich noch nie erlebt. Einige Arbeitskollegen haben mich am Montaganachmittag darauf angesprochen, weil sie es in der Presse gelesen haben. Mir selber wurde von Vereinsseite nichts gesagt. Fakt ist: Ich habe nicht gekündigt!
Am Wochenende ist Ihre Mannschaft ohne Sie ins Trainingslager aufgebrochen. Gerüchten zufolge haben Sie unentschuldigt gefehlt. Warum sind Sie nicht mitgefahren? Es gab dafür einige triftige Gründe. Zunächst gab es tatsächlich einen internen Vorfall. Zwei meiner Spieler sind beim Borbecker Banner Cup während des Spiels gegen den SC Frintrop körperlich und verbal heftig aneinander geraten. Das ging auf dem Platz los und wurde nach der Partie in der Kabine fortgesetzt. Daraufhin habe ich gesagt, dass Köpfe rollen müssen, denn so geht es nicht weiter und auf diese Weise können wir nicht in die Saison gehen. Darüber hinaus konnten nur acht Spieler ins Trainingslager fahren, obwohl 18 Leute geplant waren. Das war meiner Meinung nach keine Basis. Erschreckend war zudem die Tatsache, dass sich der Verein im Vorfeld um nichts gekümmert hat. Es sollten zwei Kleinbusse für die Anreise organisiert werden, passiert ist aber nichts. Ein Spieler musste einen Mietwagen aus eigener Tasche bezahlen, damit ein Teil überhaupt fahren konnte. Der entscheidende Grund für meine Abwesehnheit war jedoch, dass ich zum Zeitpunkt der Abreise krankgeschrieben war. Ich habe deshalb meinen Co-Trainer David Helmig angerufen und mich abgemeldet.
Wie geht es nun für Sie weiter? Ist das Kapitel TuS 84/10 endgültig beendet? Wie ich bereits sagte, habe ich nicht gekündigt. Aber offenbar will man mich loswerden. Dass es so ausartet, hätte ich nach unserem Aufstieg nicht geglaubt. Es ist schade, dass es so enden musste.