Doch heimlich, still und leise versucht ein Underdog, der SC Frintrop, den großen Favoriten in die Suppe zu spucken. SCF-Trainer Sascha Fischer liegt mit seiner Mannschaft nur sechs Punkte hinter dem Spitzenreiter aus Essen-West. Wer Fischer kennt, der weiß, dass der ehemalige Landesligaspieler Lunte gerochen hat. Auch wenn der Frintroper Coach sich in Understatement übt: "Für uns geht es nur um Platz vier. Die Bronzemedaille wäre vielleicht noch drin. Das wäre ein Traum. Mehr geht wirklich nicht. 81 und Burgaltendorf werden das Ding unter sich ausmachen."
Doch so zurückhaltend muss sich Fischer in der "bekloppten Liga", wie er die Klasse bezeichnet, gar nicht geben. Hinter Burgaltendorf (21) besitzen die rot-gelben Frintroper mit 22 Gegentoren die zweit beste Defensive der Liga und sind nur schwer zu knacken. "Das war eine überragende Hinrunde. Wir haben am Limit agiert. Wenn wir bedenken, was das Spitzen-Trio an Geld zur Verfügung hat und auf unser Budget schauen, dann ist das schon echt Klasse", lobt Fischer.
Mehr als die besseren finanziellen Möglichkeiten der Konkurrenten ärger dem ehemaligen Trainer von TuS Helene die schlechten Rahmebedingungen am heimischen Schemmansfeld. Der SC Frintrop spielt im Vergleich zum Spitzentrio immer noch auf einem Aschenplatz - ohne Aussicht auf Moderne. Fischer: "Ich muss 40 Gespräche führen, um einen Spieler zu holen. Wie soll ich da einen guten Zocker verpflichten? Keiner hat doch mehr Bock auf diese Asche? Das ist natürlich ein großer, großer Nachteil."
Umso höhe wäre die Leistung des Fischer-Teams zu bewerten, wenn es am Ende einen Rang auf dem Treppechen belegt - und sei es der Bronzerang.