Denn auf der Jahreshauptversammlung (JHV) am Montagabend wird Fußball-Abteilungsleiter Gottfried Böcker Marcus Laußmann vom FC Brünninghausen als Nachfolger präsentieren. Griesdorn wird dem abstiegsbedrohten Bezirksligisten aus beruflichen Gründen nur noch bis zum Saisonende zur Verfügung stehen, dann übernimmt Laußmann den Trainerposten. "Er war unser absoluter Wunschkandidat und ist aus Sicht des Vereins der beste Nachfolger, den wir finden konnten", freut sich Böcker über die Zusage Laußmanns.
Denn man muss bedenken, dass die Unnaer in der nächsten Saison im schlechtesten Fall nach zwei Bezirksliga-Jahren wieder in der A-Kreisliga gegen den Ball treten. "Natürlich gehe ich fest davon aus, dass wir drin bleiben", hält Böcker fest. Ein möglicher Abstieg war aber durchaus Thema der Gespräche: "Das war zwar keine Bedingung, aber wir wollten auch für diesen Fall Planungssicherheit haben. Die Spieler wollen ja auch irgendwann wissen, was los ist. Und im Mai ist der Zug abgefahren. Aber Laußmann würde auch in der A-Kreisliga antreten."
Die ersten beiden Meisterschaftsspiele im Jahr 2010 muss der Königsborner SV auswärts bestreiten - und zwar beim Tabellenzweiten SV Herbern und -dritten VfL Kamen. Böcker: "Das ist nicht unser Kaliber. Wenn wir da einen Punkt holen, ist das eine nette Zugabe. Wichtig ist aber, dass wir gegen unsere Tabellennachbarn erfolgreich sind. Mannschaften wie Bönen - das ist unsere Kragenweite."
Und was man aus einem Kreisligisten machen kann, hat er schon in Brünninghausen bewiesen: Den FCB führte Laußmann aus den A-Liga-Niederungen in die Landesligaspitze, im Idealfall verabschiedet er sich sogar mit dem Aufsteig in die Westfalenliga vom Hombruchsfeld. Trotzdem bleibt die Frage, was ihn nach Königsborn zieht - die Perspektive?
Böcker schätzt das etwas anders ein: "Klar, auch wir haben die Perspektive langfristig etwas besser dazustehen. Zumindest besser als aktuell in der Bezirksliga-Tabelle. Aber ich habe das Gefühl, dass es ihm in Brünninghausen schon fast zu profihaft zuging. Dieses Kumpelhafte, was es dort nicht mehr so gibt, das können wir ihm bieten."
Womit wir schon bei der Philosophie des KSV wären. "Wandervögel und Handaufhalter haben bei uns nichts zu suchen", macht Böcker klar. "Wir versuchen noch, eine richtige Vereinsfamilie zu sein. Bei uns geht nicht alles nur mit Geld." Trotzdem kann er seinen Mitgliedern auf der JHV schwarze Zahlen präsentieren. Jetzt muss sich an der Steinstraße nur noch der sportliche Erfolg einstellen - spätestens mit einem Trainer Laußmann.