Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat auf einer Präsidiumssitzung am Sonntag die Gründung eines vierköpfigen Gremiums beschlossen, um bei Bedarf schnelle Entscheidungen im Wett- und Manipulationsskandal treffen zu können. Diesem Gremium gehört DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder nicht an. Das Quartett bilden der Geschäftsführende Präsident Dr. Theo Zwanziger, Liga-Präsident Werner Hackmann, DFB-Schatzmeister Heinrich Schmidhuber und -Generalsekretär Horst R. Schmidt.
Außerdem wird der DFB einen Brief an den Weltverband FIFA schreiben. Darin wird die FIFA aufgefordert zu prüfen, inwieweit mit technischen Mitteln die Tatsachenentscheidungen der Schiedsrichter zu schützen und zu stützen seien. Als technische Hilfsmittel werden unter anderem die bereits diskutierte Einführung eines Chips im Ball oder eine verdrahtete Torlinie, um zu entscheiden, ob der Ball die Torlinie mit kompletten Durchmesser überschritten hat, in Erwägung gezogen. FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte im sid-Interview am Sonntag nochmals erklärt, "solange ich FIFA-Präsident bin, wird es keinen Videobeweis geben".
Das DFB-Präsidium beschloss zudem die Schaffung einer hauptamtlichen Stelle für Wettanlegenheiten. Rolf Hocke, der Vorsitzende der eingesetzt Präventivkommission, ist für die Erstellung eines Anforderungsprofils zuständig.