Ausgangslage:
Gerade einmal zwei volle Tage hatte der VfL Bochum, um sich nach dem turbulenten 3:2-Sieg beim FC St. Pauli auf den Karlsruher SC vorzubereiten. Dabei sollte das Duell mit den Badenern ein Topspiel werden. Der KSC hat aus den vorigen fünf Partien vier gewonnen und kam damit ähnlich formstark wie der VfL daher, der in sechs Partien fünf Siege geholt hatte.
Bis auf Fortuna Düsseldorf hatten die unmittelbaren Tabellennachbarn des VfL obendrein allesamt gewonnen, weshalb Bochum gegen Karlsruhe nachlegen wollte. Thomas Reis vertraute dafür der gleichen Elf wie am Donnerstag in Hamburg.
Analyse:
Vom Anpfiff weg bekam der VfL erstaunlich viel Platz, aus dem die ersten gefährlichen Angriffe resultierten. Schon nach vier Minuten hätte Armel Bella-Kotchap per Kopf die Führung markieren müssen. Er setzte den Ball jedoch knapp über das Tor.
Es entwickelte sich eine muntere Anfangsphase, in der beide Teams den Weg nach vorne suchten. Karlsruhe meldete sich mit einem Eckball an, den Robin Bormuth aus kurzer Distanz ins Tor bugsierte (14.). So lief Bochum zum zweiten Mal binnen vier Tagen einem frühen Rückstand hinterher.
Und diesmal wirkte die Reis-Elf beeindruckt. Der Zug aus den Anfangsminuten ging verloren, stattdessen hätten die Karlsruher nach einem Riemann-Fehlpass um ein Haar erhöht. Marc Lorenz traf allerdings nur den Pfosten (23.). Erst gegen Ende der ersten Hälfte kam Bochum wieder etwas besser rein, brachte KSC-Keeper Marius Gersbeck jedoch nicht in Bedrängnis. So blieb es zur Pause bei der verdienten Gästeführung.
Auch nach dem Seitenwechsel wurde der VfL nicht zwingender. Dementsprechend fällt das 1:1 in die Kategorie "Zufallsprodukt". Nach einer Flanke von Robert Zulj stand Kapitän Anthony Losilla in Mittelstürmerposition frei und schoss zum Ausgleich ein (55.).
Beide Teams spielten auch in der Folge auf Sieg. Beiden fehlten jedoch auch die zwingenden Abschlussaktionen. Auch Silvère Ganvoula, der nach 61 Minuten die Mittelstürmerposition des etwas müde wirkenden Simon Zoller übernahm, konnte keine entscheidenden Akzente setzen. Stattdessen traf Jerome Gondorf kurz vor Schluss zum 2:1 für die Gäste und fügte dem VfL die erste Niederlage nach sechs ungeschlagenen Spielen zu.
Glück gehabt:
Schiedsrichter Christoph Gunsch machte schon nach einer Viertelstunde mit einer Gelben Karte gegen Maxim Leitsch klar, dass er an diesem Tag nicht viel laufen lassen würde. Das bekamen auch Robert Zulj, Christian Gamboa und Karlsruhes Marvin Wanitzek zu spüren, die ebenfalls vor der Pause verwarnt wurden.
Hätte Gunsch seine Linie konsequenter durchgezogen, wäre Gamboa noch vor dem Halbzeitpfiff für ein taktisches Foul vom Platz geflogen. Der Unparteiische ließ jedoch Milde walten und Reis sah sich gezwungen, zu reagieren. Gamboa blieb zur Pause in der Kabine. Stattdessen rückte Herbert Bockhorn auf die Rechtsverteidigerposition und Milos Pantovic kam ins Spiel.
Erkenntnis und Fazit:
Der VfL Bochum kann noch verlieren. Nach 84 Minuten standen die Zeichen eigentlich schon auf Unentschieden, da verlor die Hintermannschaft Jerome Gondorf aus den Augen. Der ehemalige Darmstädter fackelte nicht lange und drosch den Ball in den kurzen Winkel. Nach sechs Spielen ohne Niederlage musste der VfL damit mal wieder alle Punkte abgeben, bleibt aber dennoch Zweiter.
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