Der entscheidende Moment des Spiels kam nicht nur für die Abwehr des SSV Jahn Regensburg überraschend. Auch VfL Bochums Trainer hatte nach 80 Minuten offenbar nicht mit dem Geistesblitz von Zulj gerechnet, der den Weg zum Sieg ebnen sollte. "In diesem Moment habe ich mich zu meinen Trainerkollegen umgedreht, weil wir etwas besprochen hatten. Auf einmal habe ich dann nur noch mitbekommen, wie der Ball im Netz zappelt", erklärte Reis, der sich die Szene nach Abpfiff noch einmal im Video ansah.
Zulj hatte einen Freistoß aus rund 20 Metern zentraler Position schnell ausgeführt, anstatt ihn direkt aufs Tor zu schießen. Schiedsrichter Marco Fritz musste den Ball nicht freigeben und so ließ er Simon Zoller gewähren. Der 29-Jährige nahm den Pass von Zulj frei vor Regensburg-Keeper Alexander Meyer auf schob den Ball überlegt in die lange Ecke. "Es hat zu diesem Spiel gepasst, dass Robbie ein Fuchs ist und Zolli gut reinläuft", so der VfL-Trainer weiter.
Nach dominanter erster Hälfte: VfL belohnt sich um ein Haar nicht
In der Tat deutete nach 80 gespielten Minuten nicht mehr allzu viel darauf hin, dass die Bochumer die Patzer der Konkurrenten aus Hamburg, Kiel und Fürth zum Sprung auf Tabellenplatz zwei nutzen konnte. Nach einer dominanten ersten Halbzeit waren die Gäste zwar in nahezu allen Belangen überlegen, einzig der Führungstreffer fehlte. "Wir sind sehr gut in die Partie hereingekommen und hatten viele Aktionen, in denen wir uns durchsetzen konnten. Leider hat der letzte Pass immer wieder gefehlt", sagte Reis, der nach einer "riesen Gelegenheit" für Zulj und Zoller dennoch gerne die Führung bejubelt hätte (21.).
Diese Dominanz fehlte dem VfL nach der Pause, sodass die Gastgeber besser ins Spiel kamen. Trainer Mersad Selimbegovic hatte sein System von einer auf zwei Spitzen verändert und versuchte so, mehr offensive Akzente zu setzen. "Das hat bei uns bei uns eine kleine Verunsicherung herbeigeführt. Wir waren ein bisschen fahrlässiger und haben die Bälle schneller hergeschenkt", kritisierte Reis.
Reis unter dem Strich zufrieden
So musste sich seine Mannschaft schließlich bei ihrem Spielmacher Zulj dafür bedanken, dass sie doch noch auf Tabellenplatz zwei vorrücken konnte. Der eingewechselte Thomas Eisfeld machte in der Nachspielzeit mit einem direkt verwandelten Freistoß schließlich den Deckel drauf (90.+5). "Über 90 Minuten gesehen haben wir ein ordentliches Auswärtsspiel gezeigt. Wir nehmen die drei Punkte sehr, sehr gerne mit nach Bochum", erklärte der Trainer des VfL Bochum abschließend zufrieden.
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