Mit 15 Punkten aus den ersten acht Spielen rangiert der Hombrucher SV auf dem dritten Tabellenplatz der Landesliga Westfalen 3. Trainer Alexander Enke ist mit den Ergebnissen zufrieden.
Nun befürchtet der 32-Jährige jedoch, dass die Corona-Krise einen negativen Effekt auf die Begeisterung am Fußball haben wird. Im RevierSport-Interview hofft er deshalb, „dass der Fußball nicht allzu viele Mitglieder verliert“.
Alexander Enke, die Saison wurde erneut unterbrochen. Was war bisher Ihr Moment der Hinrunde? Es gibt zwei Momente. Zum einen der Sieg im Auftaktspiel gegen Firtinaspor Herne, weil wir nach einer sehr schlechten Vorbereitung überhaupt nicht wussten, wo wir standen. Mit dem 1:0-Sieg sind wir da aber gut in die Saison gestartet, das war ein enormer Druckabfall. Das andere Highlight war das letzte Spiel, was sowohl positiv als auch negativ war. Gegen SW Wattenscheid waren wir sehr unterlegen, haben aber in der 91. und 94. Minute aus einem 0:1 noch ein 2:1 gemacht. Tatsächlich war das unverdient, weshalb es ein sehr glücklicher und zudem auch schöner Moment für uns war.
Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021? Dass es möglichst schnell und reibungslos weitergeht. Es wäre einfach schön, wenn die Jungs wieder kicken könnten. Das fehlt sehr vielen, denke ich. Zudem befürchte ich nun die Gefahr, dass sich die Interessenslage ein wenig verschiebt. Vielleicht merkt der eine oder andere, dass es noch etwas anderes als Fußball gibt. Das ist nicht auf meine Mannschaft bezogen, aber ich habe die Befürchtung, dass einige dem Fußball den Rücken kehren.
Sie glauben also, dass nach dieser Corona-Pause die Begeisterung für den Fußball nicht mehr überall vorhanden sein wird und dass die Krise dem Fußball allgemein schadet? Definitiv. Es gibt auch andere Sachen, die im Leben Spaß machen. Bei mir ist es zwar so, dass ich weiterhin genauso begeisterungsfähig an die Sache herangehen werde. Dennoch wird es auch Menschen geben, für die es sonntags Mal schön ohne Fußball war. Ich hoffe einfach, dass der Fußball nicht allzu viele Mitglieder verliert.
Sie sind als Landesligist zwar Amateursportler, aber wie verrückt sind Sie nach diesem Sport? Wie erleben Sie deshalb nun diese unfreiwillige lange Fußballpause? Es ist sehr ätzend. Immer nur laufen zu gehen, erfüllt einen nicht. Der Drang ist extrem, dass die Jungs wieder auf den Platz wollen und den Trainingsbetrieb vermissen. Momentan geht es aber nicht, das müssen wir akzeptieren. Meine Jungs stehen aber sofort bereit, sobald wir wieder anfangen dürfen. Die halten sich jetzt alle selbst fit – hoffe ich zumindest (lacht). Im Amateurbereich kannst du das nicht andauernd kontrollieren. Ich bin mir aber sicher, dass die Jungs weiterhin Bock haben und direkt morgen weiterspielen würden – das ist nur leider etwas unrealistisch.