Als Spitzenreiter der Landesliga Niederrhein Staffel 3 sorgt der FC Remscheid in der noch frühen Saisonphase für eine Überraschung. Trainer Marcel Heinemann ist stolz auf den Saisonstart: „Die junge Truppe hat für Aufsehen gesorgt, weil damit hat wohl keiner gerechnet.“
Mit 13 Punkten nach erst sechs Spielen steht das Team aus Remscheid an der Tabellenspitze, obwohl die punktgleichen Verfolger BW Mintard und ESC Rellinghausen bereits zwei Spiele mehr auf dem Buckel haben. Für die Heinemann-Elf wurden bereits die letzten zwei Spieltage vor der Saisonpause aufgrund von Corona-Fällen abgesagt. „Das ist natürlich ärgerlich, weil wir sehr gut drauf waren. Zudem kommt man irgendwann unter den Drang, dass man mehr Spiele nachzuholen hat“, sagt Heinemann.
Die Remscheider stellen einen der jüngsten Kader der Landesliga, betont Trainer Heinemann im Hinblick auf die starke Saison: „Wir haben einen Altersschnitt von 21,7 Jahren. Ich habe sehr viele Spieler, die letztes Jahr noch in der A-Jugend waren.“ Dass die junge Truppe nun eine so erfolgreiche Saison spielt, war für den 36-Jährigen alles andere als selbstverständlich: „Dass wir so gut dastehen ist toll und spiegelt auch die Leistung wider, aber wir haben Leistungsschwankungen einkalkuliert bei der jungen Truppe. Wir wollen erst einmal schnellstmöglich in ruhige Fahrwasser kommen.“
Heinemann setzt auf Athletiktraining
An der Zielvorgabe dieser Saison soll sich also trotz des komfortablen Tabellenplatzes derweil nichts ändern. Heinemann tritt deshalb bewusst ein wenig auf die Euphoriebremse: „Unser Ziel ist ganz klar, so schnell wie möglich Punkte zu sammeln, um den Klassenerhalt in trockenen Tüchern zu haben“, sagt der Remscheider Trainer, der sich der engen Tabellenkonstellation bewusst ist. „Auf die Abstiegsplätze ist es schließlich auch nur ein geringer Abstand.“ Der Vorsprung auf Platz zwölf beträgt lediglich fünf Zähler für den Tabellenführer.
Die Saisonpause gilt es für die Remscheider nun effektiv zu nutzen. „Es wird eine Aufgabe sein, wie wir aus der Pause herauskommen. Da müssen wir schauen, an Stellschrauben zu drehen, um das Fitnesslevel und die taktischen Hintergründe weiter beizubehalten.“
Um das zu schaffen, setzt Heinemann nun gezielt auf Athletikeinheiten per Videokonferenz sowie auf individuelle Laufpläne für die Spieler. „Es gibt mir ein gutes Gefühl, zu sehen, mit welcher Motivation die Jungs das machen“, freut sich Heinemann über die bisherige Umsetzung des Trainings. „Jeder sehnt sich natürlich nach dem Fußballplatz, das ist klar. Wenn aber der Tag X kommt, wollen wir da sein und nicht so viel Rückstand wieder aufholen müssen.“ Eine Fortsetzung noch in diesem Jahr kann sich Heinemann jedoch nicht mehr vorstellen.
Autor: Kai Fedrau