Bis vor wenigen Tagen steckte der SV Hönnepel-Niedermörmter noch mitten in der Vorbereitung. „Wir haben gut losgelegt, viel trainiert und hatten auch schon ein Trainingslager“, berichtet Trainer Sven Schützek. Am Montag dann die schlechten Neuigkeiten: Ein Spieler wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das Team befindet sich nun in Quarantäne. „Die ganze Mannschaft wurde getestet. Wir handeln jetzt alle nach den Vorgaben des Gesundheitsamts“, erklärt der Coach. Wann es für den SV weitergeht steht noch nicht fest. „Wir müssen aktuell einfach abwarten.“
Eigentlich ist bereits am 23. August ein Pflichtspiel angesetzt. Im Kreispokal soll das Team von Trainer Schützek in der vierten Runde bei Bezirksligist SV 1926 Rindern antreten. „Ein normaler Wettbewerb ist unter diesen Bedingungen natürlich schwierig. Ich hoffe sehr, dass wir die Ausfallzeit hinten dran bekommen, wenn es denn irgendwie möglich ist.“
Mit Marvin Ellmann kommt ein ehemaliger Zweitliga-Profi
Diese Zeit bräuchte das Team vor allem, um sich einzuspielen. Acht Abgänge und neun Neuzugänge hat es über die lange Pause gegeben. Unter anderem hat der ehemalige bosnische Nationalspieler Edin Husic den SV Hö.-Nie. in Richtung Vierlinden verlassen. Dafür konnte der Verein beispielsweise Stürmer Marvin Ellmann gewinnen. Der 32-Jährige lief für Rot-Weiß Oberhausen bereits in der 2. Bundesliga auf und kommt aus der Oberliga von ETB SW Essen.
„Die Neuzugänge sind alle tolle Charaktere. Sie bringen sich gut ein, sind aktiv und ehrgeizig“, lobt Schützek. Bei den Verpflichtungen habe der Verein auf eine gute Mischung zwischen erfahrenen und jungen Spielern gesetzt. „Neben Ellmann haben wir zum Beispiel Meik Kuta geholt, der auch schon Regionalliga gespielt hat. Dazu kommen junge Spieler wie Tim Panke vom 1. FC Kleve, der eigentlich noch ein Jahr A-Jugend spielen könnte.“ Die vielen Neuzugänge sollen allerdings nicht zur Gewohnheit werden. „Wir werden hier nicht jedes Jahr zehn neue Spieler holen“, stellt Schützek klar.
Schützek hofft auf eine ruhige Saison
In einer ausgeglichenen Liga will der Coach nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Nach zwei Jahren, in denen sich der SV erst am letzten Spieltag retten konnte und einer vergangenen Saison, die das Team auf dem 13. Platz beendete, soll es nun entspannter zugehen. „Wir wollen einfach in Ruhe Fußball spielen.“ Der Trainer ist sich den Vor- und Nachteilen der kleinen Liga bewusst. „In einer Gruppe mit 14 Mannschaften hat jeder die Chance, nach oben zu kommen. Gleichzeitig kann aber auch jeder unten reinrutschen.“
Die Favoritenrolle, die dem SV einige Konkurrenten zuschreiben, lehnt Schützek ab. „Wir freuen uns, dass wir von vielen zum Favoriten gemacht werden, aber wir wollen das nicht sein.“ Der Trainer sei genervt davon, dass seinem Verein diese Rolle in den Mund gelegt wird. „Wir haben nie davon gesprochen, dass wir aufsteigen wollen. Wir befassen uns hier nur mit uns selbst. Das sollten andere vielleicht auch tun.“
Autor: Dennis Zaremba