Nach insgesamt 163 Pflichtspielen (49 Tore, 36 Vorlagen) für den Wuppertaler SV beendete Gaetano Manno im vergangenen Sommer seine Profi-Laufbahn. Doch ganz wollte er die Schuhe nicht zur Seite legen. Der Familienvater, der in Hagen wohnhaft ist, schloss sich der Spielvereinigung Hagen 11 in der Landesliga an.
Manno sollte diese Entscheidung nicht bereuen. 17 Spiele und elf Tore steuerte er für den Tabellenführer der [url=/fussball/landesligawestfalen2-1920-spieltag.html]Landesliga Gruppe 2 in Westfalen[/url] bei. Zudem steht Hagen 11 im Westfalenpokal-Halbfinale (Auswärtsspiel beim SV Schermbeck) und hat die große Chance in den DFB-Pokal einzuziehen.
Unter der Woche gab es dann Grund zum Feiern. [article=488276]Der Fußball- und Leichtathleik-Verband Westfalen (FLVW) entschied[/article], dass aus der Landesliga 2 zwei Mannschaften in die Westfalenliga aufsteigen. Jubel in Hagen: denn die Quotienten-Regel sprach für Borussia Dröschede. Doch nun dürfen sowohl Hagen 11 als auch die Borussia hoch.
Eine rundum gelungene Saison 2019/2020 für den Italiener Manno, der gegenüber RevierSport seine Zukunftspläne erläutert.
Gaetano Manno, wie haben Sie von dem Aufstieg erfahren? Unser Trainer hat uns per WhatsApp informiert. Natürlich ist das nicht mit einem Aufstieg auf dem Rasen vergleichbar. Aber trotzdem haben wir uns gefreut. Eine tolle Nachricht für den Verein und die Mannschaft. Wir haben uns das wirklich verdient. Wir hatten in der ganzen Saison nur vier schlechte Wochen, in denen wir einen Punkt geholt haben. Sonst waren wir gefühlt immer Tabellenführer. Jetzt hoffen wir natürlich auch noch, dass wir im August oder September - wann auch immer wieder gespielt werden darf - das Pokal-Halbfinale austragen könne. Wir träumen natürlich vom Einzug in den DFB-Pokal. [article=487818] Vor wenigen Tagen präsentierte Hagen 11 Berkant Canbulut als echten Kracher für die neue Saison[/article]. Sie haben kürzlich den Vertrag bis Sommer 2021 verlängert. Wird jetzt die Westfalenliga aufgemischt? (lacht) Nein, ganz langsam: Wir müssen erst einmal in dieser Liga ankommen, sie kennenlernen, dann schauen wir weiter. Aber zunächst einmal zählt nur der Klassenerhalt. Hagen 11 ist jetzt binnen zwei Jahren zweimal aufgestiegen. Klar, dass da eine große Euphorie herrscht. Aber wir sollten auch auf dem Teppich bleiben. Dafür werde ich als erfahrener Spieler schon sorgen.
Sie haben zwar einen Vertrag für die neue Saison, werden Sie diesen denn auch erfüllen? Es gibt Gerüchte, dass Sie zum Wuppertaler SV zurückkehren... Das eine hat ja mit dem anderen wenig zu tun. Ich werde weiterhin für Hagen 11 kicken. So ist der Plan. Die Sache mit dem WSV muss ich, glaube ich, noch einmal erklären: Ich habe Berichte gelesen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Fakt ist, dass ich ein sehr gutes Verhältnis zu Friedhelm Runge pflege. [article=484323]Wir schätzen uns sehr. Ich habe immer gesagt, welch große Bedeutung er für den WSV hat. Ohne ihn würde es den Verein nicht mehr geben[/article]. Wir haben uns zuletzt einfach locker und entspannt unterhalten, ohne eine bestimmte Rolle für mich im Verein zu sehen. Ich kann nur sagen, dass ich ab dem 1. Juli mein [article=406615]"Caffé Lounge da Manno"[/article] in Hagen aus Zeitgründen verkaufen will und mich wieder verstärkt dem Fußballgeschäft widme. In welcher Rolle, ob im Management oder Trainerteam, bei welchem Verein, ich in Zukunft arbeiten werde, das weiß ich selbst noch nicht. Ich kann mir eigentlich alles vorstellen. Ich habe so viel im Fußball erlebt, dass ich genau weiß, wie das Geschäft funktioniert. Die Zeit wird es zeigen, was ich am Ende mache.
Aber der Wuppertaler SV ist tief in Ihrem Herzen verankert...
Natürlich. Mein Herz schlägt für den WSV. Ich habe in meiner Karriere die meisten Spiele für Wuppertal gemacht. Ich würde auch gerne in Zukunft für den Verein arbeiten. Aber das ist alles nicht so einfach. Erst einmal muss auch geklärt werden, wie es in Wuppertal überhaupt weitergehen wird.
Wird Friedhelm Runge den WSV denn weiterhin unterstützen? Das hat er mir nicht so deutlich gesagt. Ich vermute, es ist nur eine Vermutung, dass er zur Zeit auch mit sich ringt und nicht weiß, ob er den WSV weiter unterstützen soll. Manchmal ist es auch ein Kampf zwischen Herz und Kopf.