Hintergrund der Aktionen, die beim Spiel zwischen Hoffenheim und dem FC Bayern fast zu einem Spielabbruch führten, ist eine kürzlich ausgesprochene Kollektivstrafe gegen Anhänger von Borussia Dortmund. Nach einer Anzeige von TSG-Mäzen Dietmar Hopp entschied das DFB-Sportgericht nun, dass Fans des BVB in den kommenden zwei Spielzeiten keine Auswärtsspiele bei der TSG Hoffenheim besuchen dürfen.
Seitdem solidarisieren sich viele Ultra-Gruppierungen mit der des BVB. Sogar die Schalker stehen in dieser Sache auf der Seite der Borussia. Die Schalke-Anhänger in der Nordkurve präsentierten kurz nach dem Anpfiff des DFB-Pokal-Viertelfinals am Dienstag gegen die Bayern ein Banner mit den Worten: „Dementer Fußball-Bund. Die Zusage gegen Kollektivstrafen vergessen. Versucht ihr nun, uns mit Spielabbrüchen zu erpressen.“
Nahezu in jedem Stadion von der 1. bis zur 3. Liga sind seit dem Wochenende Proteste in den Fankurven zu sehen. Nun beteiligt sich auch Rot-Weiss Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig an diesem Thema. Der Viertligist RWE verfügt bekanntlich auch über eine große, aktive Fanszene.
Dialog statt Eskalation - hier das Statement von Marcus Uhlig - Vorstandsvorsitzender von RWE - zur solidarischen Beteiligung an den bundesweiten Fanprotesten.
Dialog statt Eskalation - Statement von Marcus Uhlig zur solidarischen Beteiligung an den bundesweiten Fanprotesten:
"Die Vorkommnisse am vergangenen Spieltag der Fußballbundesliga rund um Banner und Plakate gegen den Hoffenheimer Vereinsfunktionär Dietmar Hopp haben bundesweit ein ebenso großes wie ambivalentes Echo hervorgerufen. Rot-Weiss Essen wirbt vor dem Hintergrund dieser Eskalation um eine differenzierte Einordnung und Bewertung der Vorkommnisse sowie für die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Fanszene und Verbänden. Die aktive Fanszene steht in Essen wie auch an anderen Fußballstandorten Deutschlands für eine kritische Begleitung der vielschichtigen Entwicklungen im Fußball. Ohne den Anspruch auf deckungsgleiche Interessen oder ein durchgehend konfliktfreies Miteinander schätzt Rot-Weiss Essen diese kritische Begleitung und sieht in ihr ein hohes und wichtiges Gut des deutschen Fußballs. Gleichwohl distanzieren wir uns klar und deutlich von persönlichen Beleidigungen und Bedrohungen!
Die Vorkommnisse rund um die Banner haben verdeutlicht, wie wichtig die Wiederaufnahme des Gesprächsfadens ist, um einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken. Es kann weder im Sinne der protestierenden Fans noch im Sinne der Verbände sein, wenn Fußballspiele unterbrochen oder gar abgebrochen und nicht aufgrund des sportlichen Geschehens auf dem Platz, sondern am grünen Tisch entschieden werden. Konkret bitten wir um einen angemessenen und verhältnismäßigen Protest, der bei allem Verständnis für das Mittel der Überzeichnung jedoch immer im rechtlichen und gewaltfreien Rahmen bleiben muss und darüber hinaus nicht ansatzweise unsere sportlichen Ambitionen gefährden darf."