Dabei sah nach 56 Minuten alles nach einem perfekten Nachmittag aus. Auf Vorlage von Rechtsverteidiger Christian Gamboa hatte Osei-Tutu gerade zum scheinbar vorentscheidenden 4:2 getroffen. Beim Torjubel fand er sogar noch Zeit, um ein paar Grüße auf die Tribüne zu schicken. „Zwei Freunde aus England waren im Stadion zu Besuch“, verriet er nach Abpfiff.
Dass er mit seinem Tor allerdings nicht zu drei Punkten beitragen konnte, nervte ihn sichtlich. „Natürlich ist es schön zu treffen, aber das Team steht im Vordergrund. Dass wir nicht gewonnen haben, ärgert mich“, erklärte er.
Durch die Treffer von Danny Blum (6., 8., 49.) und eben Osei-Tutu (65.) sahen die Bochumer wie die sicheren Sieger aus, doch Sandhausen bewies zweimal Moral. Zunächst egalisierte Julius Biada (13., 45.) die ersten beiden VfL-Treffer, dann machten Kevin Behrens (85.) und Philip Türpitz (90.) jeweils per Handelfmeter das nächste Zwei-Tore-Polster zunichte.
„Es ist schwierig, dieses Spiel einzuordnen. Wenn du zuhause vier Tore schießt und dann nicht gewinnst, fühlt sich das an wie eine Niederlage. Wir haben sehr viele unnötige Fouls begangen und so Standards zugelassen", erklärte ein enttäuschter VfL-Trainer Thomas Reis.
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Ähnlich sah das auch Osei-Tutu. „Wir waren zu unkonzentriert, dazu gab es zwei strittige Handelfmeter. Wenn du den Ball aus einem Meter Entfernung an die Hand kriegst, kannst du sie eben nicht wegziehen", analysierte er und ließ dabei durchblicken, was er von der aktuellen Handspielregel hält.
Dass eine solche Leistung am kommenden Samstag in Darmstadt wohl nicht zu einem Punktgewinn reichen wird, wusste auch Osei-Tutu. Die Lilien sind seit nunmehr neun Spielen ungeschlagen und stehen aktuell bei vier Siegen in Serie.
Zuletzt gab es einen 2:0-Heimerfolg gegen den Mitaufstiegskandidaten FC Heidenheim. „Wir müssen uns eben über die gesamten 90 Minuten konzentrieren. Dass wir offensivstark sind, haben wir mit unseren vier geschossenen Toren ja gezeigt. Wir müssen im nächsten Spiel die Defensive enger zusammenhalten.“