In den Schlussminuten der Begegnung zwischen Preußen Münster und den Würzburger Kickers wurde der dunkelhäutige Kickers-Profi Leroy Kwadwo von einem einzelnen Zuschauer in Form von Affenlauten beleidigt. Der Pöbler wurde Klubangaben zufolge mithilfe der übrigen Fans identifiziert und noch auf der Tribüne verhaftet.
"So abstoßend die getätigten Affenlaute gegen den Spieler waren, so beeindruckend war die anschließende Reaktionen der übrigen Zuschauer, die nicht nur auf den Täter zeigten und ihn so für die Ordnungskräfte erkennbar machten, sondern mit unüberhörbaren Nazis-raus-Rufen die starke antirassistische Haltung der Preußenfans und der Münsteraner deutlich machten. Der Verdächtige wurde bereits gestellt und verhaftet", schrieben die Preußen auf ihrer Vereinshomepage.
Münster entschuldigt sich - Kickers loben Reaktion der Fans
"Ich will den Ball zum Einwurf nehmen, als völlig überraschend aus dem Block jemand Affenlaute macht. Ich dachte erst, das sei etwas anderes, ehe ich die Person bemerkt habe. Der machte einfach weiter. Das ist komplett unverständlich. Ein bodenloses Beispiel für dummes Verhalten", schilderte der 23-jährige Kwadwo bei "100ProzentMeinSCP".
Zuletzt hatte es einen ähnlichen Vorfall beim DFB-Pokalspiel zwischen Schalke 04 und Hertha BSC gegeben. Dort wurde der Berliner Spieler Jordan Torunarigha beleidigt. "Ich hatte zuletzt gelesen, was anderswo passiert ist", sagte Kwadwo. "Aber für mich war es der erste Vorfall, daher habe ich auch so reagiert. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas auch passieren kann, aber es wird wohl immer solche Idioten geben."
Preußen entschuldigte sich umgehend bei Kwadwo und seinem Verein. Die Kickers wiederum bedankten sich und lobten die Münsteraner Fans für eine "tolle Reaktion" auf die Zwischenrufe. Die Partie endete 0:0.
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