Die betroffene Partie zwischen Polizei SV Mönchengladbach und Türkiyemspor Mönchengladbach ereignete sich bereits am 21. September. 4:4 lautete der Endstand in einer rassigen Partie, auf beiden Seiten sprach Schiedsrichter Hans-Jürgen Weyers einen Platzverweis aus. Das Ergebnis geriet jedoch schnell zur Nebensache, wie die Rheinische Post berichtet.
Am Tag danach folgte eine Stellungnahme von Türkiyemspor auf Facebook, in der Vorwürfe geäußert wurden, dass der Schiedsrichter in Richtung der Türkiyemspor-Spieler mehrfach rassistische Kommentare abgelassen hatte. "Egal was passiert, das Spiel werdet ihr nicht gewinnen!", "Wenn's euch nicht passt, dann geht wieder zurück in euer Land!" oder "Fußball macht kein Spaß mehr und der Grund dafür sind diese Türken!" sollen gefallen sein.
Der Facebook-Post von Türkiyemspor
PSV bestätigt rassistische Aussagen
Einige Tage nach den Vorwürfen seitens Türkiyemspor hat schließlich auch der Polizeisportverein auf dessen Facebook-Seite eine Stellungnahme abgegeben - und springt dabei dem Gegner zur Seite. "Wir distanzieren uns ganz klar von jeglicher Form des Rassismus und sehen es als unsere Pflicht an, Türkiyemspor beim Kampf gegen Rassismus zu unterstützen", heißt es da.
So konnten Beteiligte der Polizeiler bestätigen, dass der Schiedsrichter auf dem Platz folgende Sätze sagte: "Wenn wir deutschen in der Türkei pfeifen würden, wären wir schon längst hinter Gittern" (in Richtung von Türkiyemspors Akin Uslucan), "Ihr habt hier nichts zu suchen" (in Richtung der Zuschauer") und "Wenn es euch nicht passt, dann geht doch in euer Land zurück". Zudem hätte der Schiedsrichter mit der frühzeitigen Drohung eines Spielabbruchs zusätzliches Öl ins Feuer gegossen.
Mit der Stellungnahme hätte der PSV laut eigener Aussage so lange gewartet, weil "zwingend handfeste Aussagen/Beweise von Spielern, Zuschauern oder sonstigen Beteiligten" gesammelt werden mussten.
Der Facebook-Post vom PSV Mönchengladbach
Schiedsrichter bestreitet die Vorwürfe
Mittlerweile haben selbst türkische Medien den Vorfall aufgegriffen und darüber berichtet. Am Dienstag äußerte sich Schiri-Obmann René Donne in der Rheinischen Post zu der Thematik: "Wir haben uns als Kreisschiedsrichterausschuss mit dem betroffenen Schiedsrichterkollegen nochmals zusammengesetzt. Dort bekräftigte er erneut, die ihm vorgeworfenen Aussagen nicht getätigt zu haben." Um den Schiedsrichter erst einmal aus der Schusslinie zu nehmen, soll Hans-Jürgen-Weyers vorerst keine Spiele im Kreis mehr leiten. Alles weitere soll das Sportgericht klären.